Sichere Trinkwasserversorgung – Was kann der Verbraucher tun?

Brunnenauslauf
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Halle. LAV. Durch die Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung wird ein sehr gutes Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Das belegen auch die Untersuchungsergebnisse, die im Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) ermittelt wurden. Probleme treten eher bei privaten Hausbrunnen, mobilen Wasserversorgungsanlagen oder in TrinkwasserInstallationen auf.

Zur TrinkwasserInstallation nach der Übergabestelle in einem Gebäude zählen alle Trinkwasserleitungen sowie Apparate und Armaturen. Hier sind auch die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst gefragt, denn für die TrinkwasserInstallation ist nicht mehr der Wasserversorger verantwortlich, sondern der Inhaber (z. B. Vermieter oder privater Hausbesitzer). Längere Verweilzeiten, Biofilmbildung und Korrosion können die Trinkwasserqualität nachteilig beeinflussen und zu mikrobiologischen oder chemischen Beanstandungen führen. Daher ist das Wichtigste für alle Verbraucherinnen und Verbraucher: Nutzen Sie alle TrinkwasserEntnahmestellen in Ihrem Haushalt regelmäßig und vermeiden Sie lange Stagnationszeiten. Stellen Sie eine ausreichend hohe Warmwassertemperatur sicher (mindestens 55°C an der Entnahmestelle).

Im vergangenen Jahr ist die neue EUTrinkwasserrichtlinie in Kraft getreten, ihre Umsetzung muss durch alle Mitgliedsstaaten bis spätestens 12. Januar 2023 erfolgen. In Bund und Ländern wird derzeit intensiv über die Umsetzung dieser Richtlinie diskutiert. Eine Neuerung der Richtlinie betrifft die Verbesserung bzw. Aufrechterhaltung des Zugangs zu Trinkwasser und die Förderung der Verwendung von Leitungswasser z. B. durch das Installieren von Trinkbrunnen auf öffentlichen Plätzen und an bzw. in öffentlichen Gebäuden. Ferner können weitere Maßnahmen umgesetzt werden, wie z. B. die Bereitstellung von Leitungswasser in Restaurants und Kantinen.

Durch die Richtlinie werden zukünftig vom LAV und anderen Trinkwasseruntersuchungsstellen bei der Überwachung der Trinwasserqualität zusätzliche Parameter untersucht. Hierbei handelt es sich vor allem um sogenannte anthropogene, d.h. vom Menschen verursachte Spurenstoffe, wie z. B. auch Industriechemikalien und Abbauprodukte von Pestiziden, diedirekt oder indirekt in den natürlichen Wasserkreislauf und damit auch in unser Trinkwasser gelangen können. Um für diese zukünftigen Herausforderungen gewappnet zu sein, werden im LAV heute schon die notwendigen technischen und analytischen Voraussetzungen geschaffen.