Halle. StatLa. Verletzungen und Vergiftungen waren mit 33,7 % (89 Verstorbene) die häufigste Todesursache bei den unter 35-Jährigen, darunter je 46,1 % durch Unfall oder Suizid (je 41 Verstorbene). Insgesamt verstarben in dieser Altersgruppe 184 männliche und 80 weibliche Personen. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, verstarben nach Ergebnissen der Todesursachenstatistik 17.134 Männer und 16.670 Frauen. Das waren insgesamt 1.505 Personen bzw. 4,7 % mehr als 2019.
Die Haupttodesursachenklasse stellten 2020 – wie auch in den Jahren zuvor – mit 39,8 % aller Todesfälle die Krankheiten des Kreislaufsystems. Daran starben insgesamt 6.157 Männer und 7.296 Frauen und damit insgesamt 390 Personen mehr als im Jahr zuvor.
Allein an ischämischen Herzkrankheiten, wozu auch der Herzinfarkt zählt, verstarben 5.197 Personen. Herzinfarkt führte bei wesentlich mehr Männern (1 131 Sterbefälle) als Frauen (748 Sterbefälle) zum Tode. Dagegen waren von zerebrovaskulären Erkrankungen, wozu auch Schlaganfälle gerechnet werden, deutlich mehr Frauen (1.035 Sterbefälle) als Männer (773 Sterbefälle) betroffen.
Als zweithäufigste Todesursachenklasse waren die Neubildungen mit 24,7 % (4 750 Männer, 3.615 Frauen) vertreten, darunter mit 24,0 % an allen Todesfällen die bösartigen Neubildungen („Krebs“).
Mit 1.638 Verstorbenen bzw. 4,8 % aller Sterbefälle folgten an 3. Stelle die Krankheiten des Atmungssystems, knapp dahinter die des Verdauungssystems mit 1.633 Sterbefällen und einem Anteil von ebenfalls 4,8 % aller Todesfälle im Berichtsjahr. Hier fielen wiederum die Leberkrankheiten auf. 7 von 10 an diesem Leiden Verstorbenen waren männlichen Geschlechts. Von den Krankheiten der Leber waren 2/3 alkoholbedingt.
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten folgten mit 1.587 Todesfällen bzw. 4,7 % aller Verstorbenen an 5. Stelle. Diese Klasse wurde insbesondere von der Todesursache Diabetes mellitus (“Zuckerkrankheit”) mit 1.242 Verstorbenen geprägt.
Die Zahl derer, die an einem nichtnatürlichen Tod verstarben, sank um 2 Sterbefälle gegenüber 2019 auf 1.319. Das entsprach einem Anteil von 3,9 % aller im Berichtsjahr Verstorbenen. Dabei erlagen mit 812 Sterbefällen deutlich mehr Männer als Frauen an Verletzungen und Vergiftungen.
Die Haupttodesursache in der Altersgruppe der über 75-jährigen Männer und Frauen waren die Krankheiten des Kreislaufsystems mit 46,1 %, gefolgt von den Neubildungen mit 19,9 % und den Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten mit 5,0 %. Bei den unter 75-Jährigen waren hingegen die Neubildungen mit 35,9 % die Haupttodesursache. Erst an 2. Stelle folgten mit 25,2 % die Krankheiten des Kreislaufsystems. Mit einem Anteil von 8,5 % rangierten hier die Krankheiten des Verdauungssystems an 3. Stelle.
Erwartungsgemäß sind die Anteile von Atemwegskrankheiten in den ersten Monaten des Jahres höher als in den übrigen des Jahres. Sterbefälle durch COVID-19 sind in Sachsen-Anhalt erst mit Beginn der 2. Welle im November von größerer Bedeutung. Im Dezember lag deren Anteil bei 18,4 % und rangierte gleich an 3. Stelle hinter den Krankheiten des Kreislaufsystems (34,7 %) und der Neubildungen (19,3 %).