Umweltvereinigung Mitteldeutsches Kompetenznetzwerk setzt sich für Kreislaufwirtschaft ein

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Halle. SWH. Um den künftigen Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft hin zu einer Circular Economy zu entsprechen und den vorwiegend mittelständischen Unternehmen der Branche mehr Stimme zu geben, wurde die Umweltvereinigung Mitteldeutsches Kompetenznetzwerk Kreislaufwirtschaft e.V. (kurz: UMK) gegründet und in das Vereinsregister eingetragen. Anknüpfend an die langjährigen Aktivitäten des Kompetenznetzwerks Mitteldeutsche Entsorgungswirtschaft sieht sich das UMK als Arbeits- und Gesprächsplattform von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung.

Dies kommt auch in der Zusammensetzung des dem UMK beratend zur Seite stehenden Beirats zum Ausdruck. Zum Vorsitzenden des Beirats wurde der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Herr Dr. Steffen Eichner, sowie zu seinem Stellvertreter, Herr Thomas Obermeier, Ehrenvorsitzender des Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) gewählt.

Ziele des Netzwerkes

„Ziel des UMK ist es, den notwendigen ökonomischen und ökologischen Transformationsprozess der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft in der Region zur Circular Economy länderübergreifend zu fördern und mit zu gestalten“, erklärt Jörg Schulze, Vorsitzender des Netzwerkes (Stadtwerke Halle). „Durch die Vernetzung der relevanten Akteure, dem Überführen von bestehenden Knowhow aus Forschung und Entwicklung, aus den Unternehmen und Startups, sowie dem Setzen neuer Impulse für weitere F&E-Projekte, soll die Entwicklung der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft nachhaltig unterstützt werden. Zu den Zielgruppen des UMK zählen vor allem private und kommunale Unternehmen der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft, Wissenschaftseinrichtungen, Verwaltung und Politik, Bauindustrie, Maschinenbau und Anlagengerätebau, IT-Unternehmen, Startups, Ingenieur- und Planungsbüros, Umweltvereine, studierende und interessierende Bürger, wissenschaftliche Institutionen und Umweltverbände.“

Das UMK zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen den Akteuren zu stärken, Synergien aber auch Kooperationspotentiale zu identifizieren, die in konkreten Praxisprojekten sowie Ideen für neue Lösungen, Innovationen umgesetzt und durch das Netzwerk aktiv begleitet werden. Im Rahmen der Umweltallianz Sachsen-Anhalt und der in Umsetzung mit der Landesregierung abgeschlossenen Dialogvereinbarung für eine zukunftsfähige Abfallwirtschaft, sieht das UMK als primäres Ziel, die nachhaltige Verwertung von Abfällen zum Schutz der Umwelt und natürlichen Ressourcen. Darüber hinaus sollen die Aktivitäten verstärkt werden, Kenntnisse über Fragen des Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutzes insbesondere durch eigene Veröffentlichungen, Vorträge, Führungen, Lehrgänge und Studien einem breiten Kreis Interessierterer zu vermitteln.

Strategie

Als erste Schwerpunktsetzung in dem Arbeitsplan des UMK, verweist Schulze auf folgende Themen:

1. Ausbau der vorhandenen Vernetzungs- und Kooperationsplattform zur Umsetzung innovativer Technologien in der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft und Durchführung themenbezogener Veranstaltungen mit verschiedenen Interessengruppen

2. Initiierung von Projekten im Bereich der Forschung und Entwicklung / anwendungsorientierte wirtschaftliche Nutzung von Projektergebnissen insbesondere

  • zur Verbesserung des Trennverhaltens in haushaltsnahen und gewerblichen Bereich als Grundlage für eine stoffliche Verwertung von Abfällen
  • stoffliche Verwertung durch chemisches Recycling von Kunststoffabfällen
  • Erhöhung des Wirkungsgrades thermischer Verwertungsanlagen durch die optimale Nutzung entstehender Wärme
  • Behandlung von geeigneten Abfallsäuren und Gemischen zur Rückführung in den Stoffkreislauf
  • Sicherung qualitativ hochwertiger Recyclate aus mineralischen Abfällen und deren Wiederverwendung

3. Beteiligung bei den Diskussionen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Unterstützung der Landesregierung bei der Umsetzung des Koalitionsvertrages

4. Beteiligung im Fortschreibungsverfahren des Abfallwirtschaftsplanes des Landes Sachsen-Anhalt

5. Unterstützung bei der Umsetzung des Klimaschutzgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und damit Erreichung der Klimaneutralität bis 2045

6. Vermittlung von Kenntnissen über Fragen des Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutzes durch Veröffentlichungen, Vorträge, Führungen und Lehrgänge

Erstes Projekt: Workshop „Zum Ende der Abfalleigenschaft“ im September

Als erstes konkretes Projekt wird im September ein Workshop „Zum Ende der Abfalleigenschaft“ durchgeführt. Ziel ist es, aus Best-Practice-Lösungen Möglichkeiten des Endes der Abfalleigenschaft aufzuzeigen und den Wandel zum Produkt darzustellen. Damit soll die gesellschaftliche Akzeptanz von Produkten aus Abfällen weiter erhöht werden. Darüber hinaus ist im November ein Workshop mit interessierten Bürgern und Verbänden, in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, zur „Nachhaltigkeit“ geplant.