Ess-Störungen: Elisabeth-Krankenhaus stärkt Behandlungsangebot

Die Essstörungsambulanz am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) setzt auf verschiedene Therapiekonzepte, unter anderem eine mehrmals in der Woche stattfindende Gruppentherapie. Foto: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara / Marco Warmuth.

Halle. EKH. Essstörungen in ihren verschiedenen Ausprägungen und die damit verbundenen körperlichen und seelischen Erkrankungen betreffen Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Untersuchungen zeigen, dass die Zahl der Betroffenen seit den 1970er Jahren stetig ansteigt. Ihren Ursprung hat die Erkrankung zumeist im Kindes- und Jugendalter. Einer aktuellen Studie des Robert Koch-Institutes zufolge zeigen rund 20 Prozent der untersuchten Jugendlichen Anzeichen eines gestörten Essverhaltens. Bereits beim Übergang in das junge Erwachsenenalter leiden die Patienten unter zum Teil schwerwiegenden körperlichen, seelischen und auch sozialen Beeinträchtigungen. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) verfügt über langjährige Erfahrung bei der Behandlung von Essstörungen.

Dr. Constantin Puy fasst die Aufgabenstellung der Essstörungsambulanz am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara zusammen: „Wir beobachten, dass Probleme in der Kindheit oder im Elternhaus, die Unfähigkeit, Konflikte selbstständig zu lösen oder Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, das Krankheitsbild auslösen und verfestigen. Neben den schwerwiegenden körperlichen Auswirkungen zum Beispiel der Anorexie und der Bulimie legen wir unseren Fokus vor allem auf das seelische Leiden. Allen Essstörungen ist gemein, dass die Patienten einer erheblichen Gefahr ausgesetzt sind. In schweren Fällen sprechen wir von Depressionen und Selbstschädigung bis hin zu Selbsttötungsabsichten. Auch deshalb sind eine zügige und fachgerechte ambulante Beratung, Begleitung und Behandlung so wichtig.“

Ab dem 29. August 2022 weitet sie ihr Angebot einer Essstörungsambulanz unter anderem mit einem neuen Gruppenpsychotherapie-Angebot aus und stärkt damit das einzige ambulante Behandlungsangebot für Essstörungen in Halle und der Region.

Die medizinischen Angebote sind ebenso vielfältig: Ärztliche Therapien und Spezialtherapien wie die Musik- und Kunsttherapie werden ergänzt durch ein niedrigschwelliges Gruppenpsychotherapie-Angebot. Bei dieser Therapieform treffen sich maximal acht Patienten unter der Anleitung der Experten zu mehreren festen Terminen in der Woche. Angelegt ist die ambulante Behandlung auf etwa sechs Monate, wobei eine fachärztliche Überweisung und körperliche Symptome einer Erkrankung vorliegen müssen.