Guter Fisch auf den Tisch: Einkaufsratgeber der Verbraucherzentralen

Fisch nachhaltig
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Halle. VZSA. Die Verbraucherzentralen veröffentlichen gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und Umweltverbänden eine Liste für nachhaltigen Fischkonsum.

  • Wirklich nachhaltige Meeresfischerei ist selten und die Handlungsempfehlungen bisheriger Fischratgeber sind widersprüchlich
  • Verbraucher können sich anhand der neuen Liste orientieren, welche Fische aus welchem Fanggebiet aktuell die nachhaltigste Wahl sind
  • Für einen nachhaltigeren Konsum sollten Verbraucher vorrangig Meerestiere erwerben, die mit den Empfehlungen in der Liste übereinstimmen

Konventionelle Fischerei geht oftmals mit Überfischung, Zerstörung von Lebensräumen und hohen Beifangmengen einher. Deshalb haben die Verbraucherzentralen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem World Wide Fund For Nature (WWF) eine gemeinsame Liste „Guter Fisch“ erstellt, die einen Überblick über nachhaltigen Fischkonsum bietet.

Die Daten der letzten Jahre sind besorgniserregend: Die Mehrzahl der weltweiten Fischbestände wird bis über die Regenerationsgrenzen hinaus befischt. Nur noch wenige Bestände sind in einem guten Zustand, dabei sind Fische ein integraler Bestandteil des Ökosystems Meer. Für unverarbeitete Fisch- und Tiefkühlprodukte sind die Angaben zu Fischart, Fangmethode und Fanggebiet verpflichtend zu kennzeichnen. Deswegen haben in der Vergangenheit verschiedene Institutionen Fischratgeber entwickelt, doch je nach ausgewählten Kriterien geben diese unterschiedliche Empfehlungen.
Größter Vorteil der neuen Liste stellt vor allem die aktuelle und ganzheitliche Bewertung der verschiedenen Kriterien dar: Wenn diese mit den Angaben auf der Packung abgeglichen werden, landet kein Fisch aus bedrohten Beständen auf dem Tisch.

„Viele Verbraucher essen gerne Fisch, wissen aber auch um die Probleme der kommerziellen Fischerei. Deshalb freuen wir uns, zusammen mit den beteiligten Institutionen eine Liste erarbeitet zu haben, die für den nachhaltigen Fischkonsum eine echte Einkaufshilfe darstellt“, sagt Alexander Heinrich, Referent für Lebensmittel der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V.

Die „Guter Fisch“-Liste wird jährlich aktualisiert und beinhaltet nicht nur die Bestandsgrößen der gelisteten Fischarten, sondern berücksichtigt auch ökologische Aspekte. So wirken sich bspw. verschiedene Fangmethoden je nach Gerät nicht nur unterschiedlich auf Fischbestände, sondern auch auf den Meeresboden und letztlich auf das gesamte Ökosystem aus. Deshalb ist neben der Herkunft gerade die Fangmethode ein entscheidendes Kriterium, ob ein Fisch ein „guter Fisch“ ist.

„Guter Fisch“ appelliert an Verbraucher, Händler und Restaurants, vorrangig diese Fische und Muscheln einzukaufen. Die Liste sowie die zugrundeliegenden Kriterien findet man unter dieser Adresse: www.verbraucherzentrale.de/guter-fisch