Mehr Badetote bis Sommerende

Baden Gefahr
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DLRG. In deutschen Gewässern sind bis zum Ende des Sommers 2022 mindestens 289 Menschen ertrunken. Bis einschließlich August kamen damit 44 Menschen mehr im Wasser ums Leben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und fast so viele wie im Jahr 2021 insgesamt (299).

Flüsse sind tückisch

Obgleich die Pegelstände etwa von Rhein und Neckar in diesem Jahr deutlich absanken, zog es viele Badende ins Wasser. Doch gerade bei Niedrigwasser sind die Flüsse besonders tückisch: Einerseits verleiten sie Menschen eher dazu, weiter in den Fluss zu gehen, andererseits ist die Fließgeschwindigkeit durch das wenige Wasser in der Flussmitte noch höher als sonst. Allein in Flüssen ertranken im August mindestens 16 Personen.

Gefahren oft unterschätzt

Die Zahl der Todesfälle an den deutschen Küstengewässern ist hingegen deutlich gesunken: Zwei Personen ertranken in der Nordsee (-5), elf in der Ostsee (-7).

Gründe für das Ertrinken

Weiterhin ereigneten sich die meisten Ertrinkungsfälle an zumeist unbewachten Binnengewässern. Allein in Seen und Flüssen ertranken bislang 212 Menschen. Das entspricht knapp 73 Prozent der Gesamtzahl. Hauptursachen sind neben fehlender Badeaufsicht vor allem Übermut und Leichtsinn, aber auch der Einfluss von Alkohol.

Trendsport Stand-Up Paddling

Mit großer Sorge betrachtet die DLRG eine wachsende Zahl an Unfällen in Zusammenhang mit der vergleichsweise neuen Sportart Stand-Up Paddling (SUP). Mittlerweile stehen zahlreiche Einsätze der Rettungsschwimmer, aber auch Ertrinkungsfälle in Verbindung mit SUPs, die es bereits bei nahezu jedem Discounter zu kaufen gibt.

Insbesondere während der heißen Sommertage unterschätzen viele Stehpaddler die Gefahren oder werden möglicherweise nicht ausreichend darauf hingewiesen. So heizt sich der Körper etwa während der sportlichen Tour besonders auf. Fällt der Paddler dann plötzlich ins deutlich kältere Wasser, droht ein Kreislaufzusammenbruch und im schlimmsten Fall ein Ertrinken.