„Tag der Wasserwirtschaft“: Wasserwirtschaft muss sich auf den Klimawandel einstellen

Trinkwasserschutzgebiet
© H@llAnzeiger

Magdeburg. MWU. Mit fortschreitendem Klimawandel werden sowohl Dürren als auch Starkregen- und Hochwasserereignisse wahrscheinlicher. Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann will die Wasserwirtschaft des Landes bei notwendigen Anpassungen an die neuen Herausforderungen langfristig unterstützen. „Um unsere Gewässer insbesondere nach den Dürren der vergangenen Jahre wieder in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen, ist die weitere Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie von elementarer Bedeutung“, betonte der Minister beim Tag der Wasserwirtschaft am Mittwoch in Magdeburg.

Am 22. Dezember 2021 wird der dritte Bewirtschaftungsplan veröffentlicht. Für die kommenden sechs Jahre liegt dann ein Maßnahmenprogramm vor, das fast 2.500 Punkte beinhaltet. Dazu zählt auch, dass das Umweltministerium die naturnahe Umgestaltung geeigneter Gewässerabschnitte in der kommenden Förderperiode mit mehr als 28 Millionen Euro unterstützen wird. „Es wird maßgeblich darum gehen, die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme angesichts zunehmender Hitzeperioden zu erhöhen“, erklärte Willingmann.

Um den Energieverbrauch von Trink- und Abwasseranlagen zu senken, wird das Umweltministerium ab 2024 Energiesparmaßnahmen noch stärker unterstützen. Nach dem in der aktuellen EU-Förderperiode 18 Vorhaben mit sechs Millionen Euro unterstützt worden, wird das Ministerium ab 2024 über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 50 Millionen Euro bereitstellen. „Wir haben uns in Sachsen-Anhalt vorgenommen, jährlich mehr als eine Million Tonnen CO2 einzusparen, um unsere Klimaschutzziele zu erfüllen. Hierfür bedarf es in allen Bereichen Kraftanstrengungen – so auch in der Wasserwirtschaft“, erklärte Willingmann.

Den „Tag der Wasserwirtschaft“ hatte der Wasserverbandstag e. V. dieses Jahr in Magdeburg ausgerichtet. Fast alle Unterhaltungsverbände sowie ein großer Teil der Trink- und Abwasserzweckverbände Sachsen-Anhalts sind Mitglied im Interessenverband. Bei der diesjährigen Veranstaltung wurden auch weitere aktuelle Themen aus der Umwelt- und Wasserpolitik behandelt. Willingmann betonte dabei auch Grundsätzliches: „Die öffentliche Wasserversorgung gehört traditionell zum Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge. Dies haben die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag deutlich gemacht.“ 

In seiner Eröffnungsrede erklärte der Minister weiter, dass die bevorstehenden Herausforderungen von Politik und Verwaltung sowie den Aufgabenträgern nur gemeinsam bewältigt werden können. Er lobte dafür die Handelnden der Wasserwirtschaft, die dazu jeden Tag ihren Beitrag leisten. Als Beispiel führte der Umweltminister den engen Austausch der Wasserversorgungsunternehmen mit den Wasserbehörden an, um Risiken frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Künftig soll noch intensiver analysiert werden, ob die Wasserversorgung auch im Hinblick auf langanhaltende Trockenperioden und die Auswirkungen des demografischen Wandels gesichert ist.