Drohen noch mehr leere Regale in vielen Supermärkten? 30 Prozent der Lebensmittelhersteller von Insolvenz bedroht

Leere Regale
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Hannover. VdEW. Die unaufhörlich steigenden Strom- und Gaspreise bringen immer mehr Unternehmen an den Rand der Insolvenz. Die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft treffen die Preissteigerungen wegen der hohen Energiebedarfe besonders hart. Bis zu 30 Prozent der Unternehmen in der Branche sind laut einer Umfrage des Verbandes der Ernährungswirtschaft (VdEW) konkret von der Insolvenz bedroht, wenn die Energiekosten nicht kurzfristig sinken.

„Die Unternehmen müssen im Vergleich zum Vorjahr teilweise mehr als das Fünfzehnfache an Energiekosten zahlen. Das sind teilweise Millionenbeträge. Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen fehlt dafür die Liquidität. Bleiben die Preise so, bedeutet das für tausende Betriebe in Deutschland das Aus“, sagt Vehid Alemić, Hauptgeschäftsführer des VdEW.

Pleitewelle führt zu leeren Regalen und steigenden Preisen

Die Folgen einer Pleitewelle unter den Unternehmen wären leere Regale in vielen Supermärkten. „Viele der Betriebe stellen Vorprodukte für andere Lebensmittel her. Fallen diese weg, betrifft das eine Vielzahl weiterer Hersteller. Die Folgen für alle Verbraucher sind unkalkulierbar“, betont Alemić. Die Versorgungskette eines Großteils der in Deutschland hergestellten Lebensmittel könnte in der Folge zusammenbrechen. Die Lebensmittel, die dann noch verfügbar sind, würden zudem weiterhin deutlich im Preis steigen.

Verband fordert Preisdeckel für Strom und Gas

Als zentrale Maßnahme, um die Unternehmen zu retten, fordert der Verband einen sofortigen Preisdeckel für Strom und Gas. „Das ist der beste Weg, um die Kostenexplosion in den Griff zu bekommen und die Liquidität der Betriebe längerfristig zu sichern“, sagt Alemić.