Halle. FDP. “Es ist bedauerlich, dass Grundschulen sich immer wieder an die Öffentlichkeit wenden müssen, bevor Maßnahmen ergriffen werden. Eltern, deren Kinder die Grundschule Kanena besuchen, haben begründete Ängste um die Gesundheit ihrer Kinder.” Der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten, Torsten Schaper, sieht darin entweder eine Überforderung der Stadtverwaltung oder den Versuch, Probleme zu verschweigen.
Seitdem die Grundschule Südstadt sich in einem offenen Brief an die Presse und den Stadtrat gewandt hat, sind die prekären Zustände an den Grundschulen in Halle bekannt.
Nun meldet sich auch die Grundschule Kanena/Reideburg zu Wort. Die Rektorin gibt an, dass die Naphtalin-Belastung (ein Giftstoff, der in alten Böden gefunden wird) erhöht ist. Diese alten Böden setzen den Stoff in die Luft frei, und im Winter ist eine ausreichende Belüftung nicht möglich. Auch Gespräche mit Eltern bestätigen eine vollkommene Intransparenz der Stadtverwaltung.
Die Freien Demokraten fordern eine schnelle Lösung. So könnten die Kinder, bis die Räume saniert sind, in den Horträumen unterrichtet werden. Außerdem regen die Liberalen an, den Bildungsausschuss in der Grundschule einzuberufen, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen.
“In solchen Fällen sollte die Verwaltung normalerweise alarmiert sein, aber wie so oft sind Frau Brederlow und Frau Dr. Marquardt nicht ‘Herr der Lage’. Wir erleben ein Vermeiden und Verschieben von Verantwortung. Es ist nicht akzeptabel, Schulen in Halle weiterhin verfallen zu lassen, Schüler unter schlechten Bedingungen lernen zu lassen und nur dann Aufmerksamkeit zu erhalten, wenn die Verwaltung dem Druck der Öffentlichkeit nachgibt. Das können wir so nicht hinnehmen. Als schnelle Lösung könnten die Kinder in den sanierten Horträumen unterrichtet werden, damit sie nicht weiter den Schadstoffen ausgesetzt sind. Dann müssen wir die notwendigen Sanierungen vorantreiben”, betont Schaper.