Bürgermeister: Großforschungszentrum wertet Region auf

Egber Geier
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Halle. Verwaltung. Der Bund hat am Donnerstag gemeinsam mit den beteiligten Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen entschieden, dass das „Center for the Transformation of Chemistry“ im Rahmen des Strukturwandels als neues Großforschungszentrum im Mitteldeutschen Revier errichtet wird.

In den kommenden Jahren sollen dort mehr als 1.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den anwendungsorientierten Grundlagen für eine klimaneutrale Chemieindustrie forschen.

Bereits vor mehr als zwei Jahren haben die Stadt Halle (Saale) und der Saalekreis gemeinsam das Leitbild einer Wissenstransfergesellschaft im Strukturwandel entworfen. Dazu gehört, dass in der Region der gesamte Prozess von der Forschung über die Entwicklung bis hin zur Produktion abgebildet wird.

Dazu wurden entsprechende Leuchtturmprojekte entwickelt. In Halle gehört dazu zum Beispiel der Neubau des Business Development Centers auf dem Weinberg-Campus, in dem neue Ansiedlungsmöglichkeiten für Unternehmen aus den Bereichen Bioökonomie, Energie, neue Materialien und digitale Lebenswissenschaften geschaffen werden.
Im Saalekreis sind die Entwicklung eines neuen Industrie- und Chemiegebiets in Merseburg/Leuna, der Bau des Bio-Economy-Hubs in Leuna und die Erweiterung des Campus der Hochschule Merseburg Teil der Strategie.

„Zunächst gratuliere ich Prof. Seeberger herzlich zum Erfolg. Mit dem Zentrum wird die gesamte Region aufgewertet. Zugleich ist die Entscheidung eine Bestätigung für den gemeinsamen Weg von Halle und dem Saalekreis zur Gestaltung des Strukturwandels. Wir haben von Beginn an zusammen vor allem auf Projekte gesetzt, die industrielle Arbeitsplätze schaffen und zugleich die anwendungsorientierte Forschungslandschaft in der Region stärken. Das neue Großforschungszentrum passt sich ideal in dieses Konzept ein“, sagte Bürgermeister Egbert Geier. „Ich bin davon überzeugt, dass mit dem neuen Großforschungszentrum die Synergien mit dem Weinberg-Campus sowie den Chemieparks in Leuna und Schkopau bestens genutzt werden können“, ergänzte Halles Bürgermeister weiter.

Hintergrund
Das von Prof. Dr. Peter H. Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam initiierte Vorhaben hatte sich gegen mehrere Konkurrenten im Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region“ durchgesetzt. Der Bund finanziert das Zentrum, das sowohl Standorte in Sachsen als auch in Sachsen-Anhalt unterhalten soll, mit rund 170 Millionen Euro pro Jahr. Die Stadt Halle (Saale) hatte das Vorhaben ebenfalls unterstützt.