Sachsen-anhaltische Haushalte wendeten 2022 durchschnittlich 24,3 % des Einkommens für Miete auf

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Halle. StatLa. Im Jahr 2022 haben die rund 574.000 Hauptmieterhaushalte in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 24,3 % ihres Einkommens für die Miete ausgegeben. Diese Mietbelastungsquote gibt den Anteil der Bruttokaltmiete (Nettokaltmiete zuzüglich verbrauchsunabhängiger Betriebskosten) am Haushaltsnettoeinkommen an. Wie das Statistische Landesamt auf Basis der Erstergebnisse des Zusatzprogramms Wohnen aus dem Mikrozensus 2022 mitteilt, lag dieser Wert unter dem bundesdeutschen Durchschnitt in Höhe von 27,8 %.

Die Mietbelastungsquote war für die rund 170.000 Haushalte, die ihre Wohnung 2019 oder später angemietet hatten, mit 26,2 % um 4,8 Prozentpunkte höher als für die rund 93.000 Haushalte, die ihren Mietvertrag bereits vor 1999 abgeschlossen hatten (21,4 %).

Rund 24.000 Mieterhaushalte wiesen 2022 eine Mietbelastung von 50,0 % oder mehr auf. Etwa 30.000 weitere Mieterhaushalte wendeten für die Bruttokaltmiete zwischen 40,0 % und 50,0 % ihres Haushaltseinkommens auf. Insgesamt hatten somit 9,0 % aller Haushalte, die zur Miete wohnten, eine Mietbelastung von mehr als 40,0 %.

Besonders belastet waren Einpersonenhaushalte, deren Mietbelastungsquote im Durchschnitt bei 28,5 % ihres Einkommens lag. Haushalte mit 2 Personen mussten dagegen nur rund 1/5 (19,4 %) ihres Einkommens für die Miete einplanen.

In Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mussten Mieterhaushalte 2022 mit durchschnittlich 24,9 % von ihrem Einkommen für die Bruttokaltmiete verwenden mehr als in Kleinstädten beziehungsweise Orten mit bis zu 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, wo die Mietbelastungsquote lediglich 22,8 % betrug.

Auf dem gleichen Niveau wie in den Großstädten war hingegen die Belastung von Haushalten in einer mittelgroßen Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 100.000. Dort zahlten die Haushalte im Schnitt ebenfalls 24,9 % ihres Einkommens für die Bruttokaltmiete.

Neben dem Verhältnis von Miete zu Einkommen lassen sich auch für die Miete je Quadratmeter Unterschiede feststellen. Diese unterscheidet sich beispielsweise nach der Lage der Wohnung sowie dem Einzugsjahr. So betrug die Bruttokaltmiete je Quadratmeter 2022 landesweit im Schnitt 6,70 Euro. Wer in einer Großstadt lebte, musste auf den Quadratmeter gerechnet mit 7,20 Euro jedoch eine deutlich höhere Miete zahlen als in mittelgroßen Städten (6,70 Euro) oder kleineren Orten (6,10 Euro). Dies bedeutet beispielsweise, dass 2 Haushalte mit Mietwohnungen von je 75 m2 Größe, von denen einer in einer Großstadt und einer in einer Mittelstadt wohnt, im Durchschnitt allein durch diesen Umstand einen Mietunterschied von etwa 37,50 Euro pro Monat aufwiesen. Beim Vergleich zwischen Groß- und Kleinstadt betrug der Mietunterschied in diesem Beispiel sogar rund 82,50 Euro.

Um die Entwicklung von Mieten nachzuvollziehen, ist das Einzugsjahr zu berücksichtigen. Hier zeigt sich, dass Mietende, die 2019 oder später einzogen, unabhängig von der Einwohnerzahl der Wohngemeinde überdurchschnittlich hohe Mieten und Belastungsquoten aufwiesen. Der Unterschied zwischen der durchschnittlichen Bruttokaltmiete dieser Gruppe und dem Gesamtdurchschnitt betrug in Sachsen-Anhalt 2022 etwa 0,50 Euro/m2. Diese absolute Differenz im Mietpreis von 2019 und später angemieteten Wohnungen zu allen Wohnungen war in allen Gemeindetypen gleich hoch.