Halle. StatLa. Am 31.12.2022 hatten 3.490 Personen ausländischer Staatsangehörigkeit in Sachsen-Anhalt einen befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit. Laut Ergebnissen der Ausländerstatistiken stellten Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten rund 2 % der im Ausländerzentralregister erfassten 169.220 Ausländerinnen und Ausländer in Sachsen-Anhalt. Bundesweit lag der Anteil bei rund 3 %.
Einen befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit können Zuwandernde aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Zugangsmöglichkeiten bekommen.
Der wichtigste Weg auf den sachsen-anhaltischen Arbeitsmarkt war die Blaue Karte der EU, die ausländischen Akademikerinnen und Akademikern den Zugang ermöglicht. Über die Blaue Karte waren 735 Arbeitskräfte bzw. rund 22 % registriert.
Zweitwichtigster Zugangsweg war für 660 Erwerbstätige bzw. 19 % der § 18b Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes, nach dem ebenfalls Akademikerinnen und Akademiker eine Aufenthaltserlaubnis erhalten können, wenn Sie eine Beschäftigung entsprechend ihrer Qualifikation vorweisen können. Für weitere 570 Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten (16 %) aus dem Balkangebiet war die von der Bundesregierung beschlossene Westbalkanregelung Grundlage für den befristeten Aufenthaltstitel.
Weiteren 405 ausländischen Fachkräften (12 %) wurde ein befristeter Aufenthaltstitel aufgrund des § 18a des Aufenthaltsgesetzes erteilt. Diese Regelung ist das Gegenstück für Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung zum § 18b, der sich lediglich auf Akademikerinnen und Akademiker beschränkt. Das restliche Drittel der Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten arbeitet in Sachsen-Anhalt über eine Vielzahl weiterer gesetzlicher Regelungen, die jeweils für sich genommen aber vergleichsweise nur wenigen Personen zugutekam.
Verteilung im Land
Mit 985 Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten war die Landeshauptstadt Magdeburg das wichtigste Ziel innerhalb Sachsen-Anhalts. Hier lebten rund 28 % aller zum Zweck der Erwerbstätigkeit Zugezogenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Weitere 885 Personen dieser Gruppe lebten in der kreisfreien Stadt Halle (Saale), womit die beiden Großstädte des Landes mehr als die Hälfte aller in Sachsen-Anhalt lebenden Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten zur ihrer Bevölkerung zählen konnten.
Mit jeweils nur 50 Personen bzw. rund 1 % lebten die wenigsten in den Kreisen Jerichower Land und Altmarkkreis Salzwedel.