Löhne und Gehälter stiegen im 2. Coronajahr um 3,7 %

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Halle. StatLa. In Sachsen-Anhalt stiegen die gezahlten Arbeitnehmerentgelte 2021 nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % an und entwickelten sich damit wie im Durchschnitt aller Bundesländer.

Die in Sachsen-Anhalt gezahlten Entgelte erreichten einen Wert von 35,8 Mrd. Euro, das entsprach im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 1,3 Mrd. Euro. Dieser Zuwachs resultierte sowohl aus einer gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Arbeitnehmeranzahl (+0,2 %) als auch aus höheren Durchschnittsverdiensten.

Die durchschnittlichen Entgelte, d. h. die Arbeitnehmerentgelte je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer, beliefen sich in Sachsen-Anhalt 2021 auf 39.229 Euro/Jahr. Das waren 3,5 % bzw. 1.336 Euro mehr als im Vorjahr. Bundesweit fiel der prozentuale Zuwachs (+3,4 %) nicht ganz so hoch aus. Hier lag das durchschnittliche Entgelt einer Arbeitnehmerin bzw. eines Arbeitnehmers allerdings bei 46.764 Euro/Jahr und damit um 7.535 Euro über dem Sachsen-Anhalt-Wert.

Die Entwicklung der Arbeitnehmerzahlen und der Durchschnittsverdienste verlief in den Wirtschaftsbereichen Sachsen-Anhalts unterschiedlich. Vor allem in Bereichen, die zeitweise coronabedingt von der Ausweitung der Kurzarbeit betroffen waren, sanken die Durchschnittsverdienste zum Teil deutlich. Das Kurzarbeitergeld, welches für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Einkommensverluste abschwächen konnte, stellt in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eine Sozialleistung dar und ist somit kein Bestandteil der Arbeitnehmerentgelte.

Gesamtwirtschaftlich überwog jedoch die positive Lohn- und Gehaltsentwicklung in den weniger von der Krise betroffenen Bereichen. Zugleich wurden 2021 Tarifabschlüsse wirksam, die neben Vergütungserhöhungen auch die Zahlung einer steuerfreien Corona-Prämie beinhalteten. Zusätzlich zeichnete sich vor allem in den Dienstleistungsbereichen das Absinken von marginaler Beschäftigung bei gleichzeitiger Zunahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ab.