Wenig Unterrichtsausfall in Halle

Schule Klassenraum Unterricht
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Magdeburg. DL. In Halle ist die Absicherung des Unterrichts an öffentlichen Schulen weitestgehend sichergestellt. Nur 0,6 Prozent des Unterrichts fallen in der Saalestadt aus. Im Saalekreis sind es dagegen rund 5 Prozent, landesweit sogar über 6 Prozent. Damit ist die Unterrichtsversorgung in Halle landesweit am besten. Schlusslicht ist der Landkreis Börde, wo mehr als 10 Prozent des Unterrichts wegen des Lehrermangels ausfallen muss. Besonders kritisch ist die Situation an der Grundschule Langenweddingen (Börde), wo mehr als die Hälfte des Unterrichts ausfällt.

Der weiter fortschreitende Mangel an Lehrkräften verschärft auch die Differenzen zwischen den Regionen und Schulformen. Nur noch knapp jede vierte Schule (176 von 754) ist ausreichend mit Lehrkräften versorgt. Ganze Landkreise haben nur noch knapp 90 Prozent der benötigten Lehrkräfte zur Verfügung, von denen auch immer mehr keine Ausbildung als Lehrkraft haben. Die Kluft zwischen den kreisfreien Städten und den ländlichen Regionen wird tiefer und das Gefälle vom Süden und Westen des Landes hin zum Norden und Osten nimmt weiter zu. 

„Der Lehrkräftemangel wird immer mehr zu einer Frage soziale Ungerechtigkeit und ungleicher wirtschaftlicher Perspektiven. Die zunehmenden Disparitäten in der Unterrichtsversorgung werden die ungleiche Entwicklung der Regionen des Landes befördern. Wenn im Landkreis Börde nicht einmal mehr 90 Prozent der benötigten Lehrkräfte zur Verfügung stehen, während in der Stadt Halle, dem Hauptstandort der Lehramtsausbildung, fast alle Schulformen (mit Ausnahme der drei Sekundarschulen) planmäßig unterrichten können, dann muss die Landesregierung die Weichen anders stellen.”

Thomas Lippmann, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher, Die Linke.