Halle. B’90/Grüne. Am 20.09.2023 ist Weltkindertag! In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“ Da die Zukunft eines Kindes maßgeblich von den Umständen abhängt, unter denen es aufwächst, setzt sich die Kommunalpolitiker*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für eine stete Verbesserung der Lebensverhältnisse der Kinder in der Stadt ein. Und weil Armut ein begrenzender Faktor bei der Verfügbarkeit von Entwicklungschancen ist, müsse man sich besonders um Kinder kümmern, die in Haushalten groß werden, deren monatliches Einkommen nah an bzw. unter der Armutsgrenze liegt.
„Nicht nur Bildungschancen, auch die Kindergesundheit hängt von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern ab. Kinder aus armen Familien sind häufiger krank, dies zeigt ein Bericht, der im Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsausschuss im September vorgestellt wurde und diesen Zusammenhang konkret für Halle aufgezeigt. Da hilft nicht nur Verhaltensprävention, sondern wir sind auch verantwortlich für die Verhältnisprävention.“ sagt dazu Dr. Inés Brock-Harder.
Die Sanierung unserer Kindertageseinrichtungen und Schulen macht gute Fortschritte, auch wenn hierbei leere Kassen immer wieder zu Kompromissen zwingen. Das Angebot an Spiel- und Freizeitplätzen, Sport, Kunst- und Kulturangeboten wächst stetig, ist aber auch weiterhin ausbaubar. Dabei ist die Beteiligung von Kindern an der Gestaltung unserer Stadt und der Freiräume wichtig, in denen sie sich ausprobieren, beweisen und entfalten können. Das Projekt „Kinderstadt“, ein Planspiel, bei dem Kinder „ihre Stadt“ im Kleinen nach Lust und Laune und mit viel Engagement gestalten dürfen und Erwachsenen nur eine Nebenrolle spielen, ist ein gutes Beispiel für gelungene Bildungsarbeit und muss weitergeführt werden.
„Wir drängen darauf, dass durch den Stadtrat gefasste Beschlüsse endlich umgesetzt werden. Hierzu gehört zum Beispiel die Einrichtung eines Jugendparlaments, das es Kindern ermöglicht, sich ganz praktisch mit demokratischen Strukturen und Prozessen auseinanderzusetzen und daran teilzuhaben.“ fordert die Fraktionsvorsitzende Melanie Ranft.
Probleme können nicht allein gelöst werden
Das grundsätzliche Problem, dass in unserer Stadt zu viele Familien und damit auch Kinder in Armut leben, könne man nicht allein lösen, sondern nur mit Unterstützung von Bund und Land. 2020 galt jedes 3. Kind in Halle als arm. Die Stadt hat mehrere gut fundierte Konzepte auf den Weg gebracht und beschrieben, wie diesem Missstand zu begegnen ist. Allerdings dürfen diese Maßnahmen nicht bloße Theorie bleiben.
Verwaltung und Kommunalpolitik müssen sich für eine ausreichende finanzielle Untersetzung dieser Maßnahmen stark machen, hier klare Prioritäten setzen. Das bedeutet, dass aufgrund begrenzter finanzieller Spielräume in andere Bereiche weniger Geld fließen muss. Das wird sich bei dem Beschluss zum Haushalt der Stadt zeigen. Hier fordern die Bündnisgrünen die Umsetzung wichtiger Maßnahmen des Präventionskonzeptes.