Energiepark Bad Lauchstädt macht mitteldeutsche Chemieindustrie nachhaltiger

Wasserstoff
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Berlin/Magdeburg. BMWi/STK. Staatssekretär Andreas Feicht übergibt heute in Anwesenheit von Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, einen Förderbescheid über rund 34 Millionen Euro für den Energiepark Bad Lauchstädt. Gefördert wird das Vorhaben als Reallabor der Energiewende im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregie­rung. In den kommenden fünf Jahren soll hier demonstriert werden, wie sogenannter grüner Wasserstoff intelligent erzeugt, gespeichert, transportiert, vermarktet und genutzt werden kann. Der Fokus liegt auf dem Einsatz des klimaneutralen Gases in der Chemieindustrie, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in Sachsen-Anhalt.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff betonte: „In den neunziger Jahren haben wir in Sachsen-Anhalt sehr erfolgreich das Chemieparkmodell entwickelt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch mit dem Energiepark Bad Lauchstädt Vorreiter sind und das Modell zu einer Erfolgsgeschichte wird. Mit dem heutigen Tag geben wir den Startschuss zu einer sicheren und klimaschonenden Energieversorgung für Deutschland.“

Staatssekretär Andreas Feicht: „Wasserstoff ist nicht nur ein Schlüsselelement für die Energiewende. Er kann auch ein wertvoller Baustein für den Aufbau einer nachhalti­gen Chemieindustrie sein und damit den Erhalt von Wertschöpfung und qualifizierten Arbeitsplätzen in der mitteldeutschen Strukturwandelregion sichern. Mit dem Förder­format der Reallabore der Energiewende unterstützt das BMWi Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle für den Umbau unseres Energiesystems fit zu machen.“

In dem von der VNG AG koordinierten Vorhaben wollen die beteiligten Projektpartner ein Versorgungssystem mit einer Kapazität von rund 27 Millionen Kubikmetern Wasserstoff pro Jahr errichten und erproben. Für die Wasserstoffproduktion soll ein 30-Megawatt-Elektrolyseur zum Einsatz kommen. Den dafür benötigten Strom wird ein nahegelegener Windpark liefern, der parallel zum Reallabor entsteht. Der erzeugte grüne Wasserstoff wird über eine ehemalige Erdgaspipeline zum Chemiepark Leuna transportiert und ersetzt teilweise den fossilen Energieträger Erdgas. Über den Anschluss des Systems an die mitteldeutsche Erdgaspipeline sollen perspektivisch weitere Chemie- und Industriestandorte in der Region eingebunden werden. In einer möglichen späteren Ausbauphase soll der produzierte Wasserstoff in der bestehenden Salzkaverne vor Ort zwischengespeichert werden. Mit rund 50 Millionen Kubikmetern fasst dieser unterirdische Hohlraum fast doppelt so viel Wasserstoff, wie im Energie­park Bad Lauchstädt pro Jahr hergestellt werden kann.

Weitere Informationen zum 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung und den Reallaboren der Energiewende finden Sie hier.