Sparkasse schafft EC-Karten ab

Maestro Geldkarte
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Berlin. VZ. Nach den Direktbanken ziehen nun auch die Sparkassen nach: Die Sparkasse verabschiedet sich von den beliebten EC-Karten. Erste Kunden bekommen dieser Tage bereits die neue Sparkassen-Card. Dabei handelt es sich um eine so genannte Debitkarte. Die Sparkassen arbeiten hierzu mit dem Finanzunternehmen Visa zusammen. Die Debitkarte ist weltweit nutzbar, auch für das mobile Bezahlen. Die mit der neuen Sparkassen-Card getätigte Zahlungen werden, anders als bei einer Kredikarte, direkt vom Girokonto abgebucht. 

Problematisch ist laut Verbraucherzentrale, dass in Deutschland nicht alle Geschäfte die Debitkarte akzeptieren, da sie dafür hohe Gebühren an das Debitkarten-Unternehmen zahlen müssen. Fast 6 Milliarden Mal wird die EC-Karte aktuell pro Jahr als Zahlungsmittel benutzt. In vielen Geschäften ist die EC-Karte das einzig akzeptierte bargeldlose Zahlungsmittel. Nun muss auch der stationäre Handel seine Kassensysteme umrüsten. Dies könnte laut Verbraucherzentrale wiederum zu höheren Preisen im Einzelhandel führen.

Mastercard stellt Maestro-Dienst ein

Maßgeblich für die Neuerungen ist die Entscheidung von Mastercard, ab Juli 2023 die bekannte Maestro-Funktion für neue EC-Karten nicht mehr anzubieten. Viele EC-Karten haben die sogenannte „Maestro-Funktion“, die am Blau-Roten-Logo auf der Karte erkennbar ist. Von der Entscheidung des US-Unternehmens Mastercard sind in Deutschland Millionen von Bankkunden betroffen. Denn nur mit der Maestro-Funktion – oder einem anderen System dieser Art – können mit deutschen Girokarten weltweit Geld abgehoben oder im Geschäft mit der Karte gezahlt werden.

Ab 1. Juli 2023 dürfen keine neuen Karten mehr mit Maestro-Funktion vergeben werden. Das heißt aber auch: Bis dahin dürfen EC-Karten weiterhin mit der Funktion ausgestellt werden, und bis zum Ablauf des Gültigkeitsdatums dürfen Maestro-Karten auch noch genutzt werden. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass sich Banken (wie die Sparkasse) schon vor diesem Stichtag dazu entscheiden, ein anderes System zu verwenden.

Warum wird die Funktion abgeschafft?

Mastercard selbst erläuterte, dass die Funktion nicht ausreichend für den Online-Handel ausgelegt sei, und daher nicht mehr zeitgemäß. Besonders da die Girocard in Deutschland ein Standardzahlungsmittel ist, könnte es aber auch sein, dass Mastercard mehr am Umsatz des Online-Handels mitverdienen möchte. Wird nämlich zukünftig bei der Zahlung statt des Lastschriftverfahrens häufiger eine Kredit- oder Debitkarte des Unternehmens verwendet, zahlen die Online-Shops Gebühren an das Unternehmen. Gleichzeitig würde das den Anteil an Kredit- und Debitkarten auf dem deutschen Markt stark erhöhen.