Landwirtschaftszählung 2020: Leistungsträger Boden

Feld Acker Landwirtschaft
© H@llAnzeiger

Halle. StatLa. Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 wurden von März 2019 bis Februar 2020 in Sachsen-Anhalt rund 7,2 Mill. m3 flüssiger Wirtschaftsdünger (Gülle, Jauche oder flüssige Biogasgärreste) auf den Feldern ausgebracht. Sowohl die Gesamtmenge an Flüssigdünger (+20,6 %) als auch die Anzahl der Betriebe (+28,7 %), welche Flüssigdünger ausgebracht haben, sind im Vergleich zu 2009/10 angestiegen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das umgerechnet 6,2 m3/ha Acker- und Dauergrünland. Damit lag Sachsen-Anhalt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 11,5 m3/ha. Insgesamt wurden bundesweit 187,8 Mill. m3 flüssiger Wirtschaftsdünger von März 2019 bis Februar 2020 ausgebracht.

Neben flüssigem Wirtschaftsdünger kamen auch Mineral- und feste Wirtschaftsdünger zum Einsatz. Die Menge fester Wirtschaftsdünger belief sich 2019/20 in Sachsen-Anhalt auf rund 1,2 Mill. t. Bundesweit wurden 21,4 Mill. t fester Wirtschaftsdünger in die Felder eingearbeitet.

Die Techniken zur Ausbringung von Dünger haben sich in den letzten Jahren verändert. Während 2010 noch 36,6 % des flüssigen Wirtschaftsdüngers mit sogenannten Breitverteilern auf sachsen-anhaltischen Böden verteilt wurden, sank bis 2019/20 dieser Anteil auf 8,1 %. 2019/20 kamen Verfahren wie Schleppschuhe und Schleppschläuche, Schlitzverfahren oder Güllegrubber zum Einsatz, die eine emissionsärmere Einbringung in die Böden ermöglichen. Fast die Hälfte (47,8 %) des Flüssigdüngers wurde in Sachsen-Anhalt mittels Schleppschlauch eingebracht.

Ebenfalls verringert hat sich die Einarbeitungszeit auf Stoppeln oder unbearbeiteten Flächen. 2010 wurden 60,2 % des flüssigen Wirtschaftsdüngers erst nach einer Stunde oder später eingearbeitet. Dieser Anteil verringerte sich bis 2019/20 auf 16,4 %.