Wirtschaftsentwicklung in Sachsen-Anhalt im 1. Halbjahr 2021 im Minus

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– Ursachen vor allem Gastgewerbe und Energieversorgung –

Halle. StatLa. Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, ging im 1. Halbjahr 2021 preisbereinigt um 0,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück, wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt. In Deutschland wuchs das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 2,9 % und im Durchschnitt Ostdeutschlands ohne Berlin um 2,3 %.

Die Veränderungsraten des Bruttoinlandsproduktes der Bundesländer reichten von -0,4 % bis +5,5 %. Insbesondere jene Bundesländer, die im 1. Halbjahr 2020 besonders große Rückgänge hatten, verzeichneten hohe Wachstumsraten bei derEntwicklung des Bruttoinlandproduktes.

Ursachen für die rückläufige Entwicklung des Bruttoinlandproduktes Sachsen-Anhalts im 1. Halbjahr 2021 waren vor allem das Gastgewerbe und die Energieversorgung. Im Gastgewerbe reduzierten sich die Umsätze um rund 1/3 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Wirtschaftsbereich Energieversorgung war vom Rückgang des Windstromes im 1. Halbjahr 2021 betroffen, hier ging die Stromeinspeisung der Netzbetreiber aus Windkraft in Sachsen-Anhalt um 31,1 % zurück. Aber auch das Verarbeitende Gewerbe lag trotz positiver Umsatzentwicklung von 6,7 % unter der bundesdurchschnittlichen Entwicklung von 14,7 %.

Nominal wurde für Sachsen-Anhalt eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgewiesen. Deutschland sowie Ostdeutschland ohne Berlin verzeichneten Zuwächse von 4,4 bzw. 3,8 %.

Mit der Halbjahresrechnung des Bruttoinlandsproduktes 2021 legt der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ erste, noch vorläufige Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf Länderebene vor.

Aufgrund der weiterhin außergewöhnlichen wirtschaftlichen Situation in Verbindung mit der zur Halbjahresrechnung noch eingeschränkten länderspezifischen Daten-verfügbarkeit können die Ergebnisse in diesem Jahr mit größeren Unsicherheiten als üblich behaftet sein.