Halle. StatLa. Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, sank in Sachsen-Anhalt im 1. Halbjahr 2023 preisbereinigt um 3,2 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 und hat sich damit schwächer als im Durchschnitt aller Bundesländer entwickelt. In Deutschland sowie in Ostdeutschland ohne Berlin betrug die Wirtschaftsentwicklung im gleichen Zeitraum -0,3 % bzw. 0,3 %.
Die Veränderungsraten des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes der Bundesländer lagen im 1. Halbjahr 2023 zwischen -5,4 % in Rheinland-Pfalz und 6,0 % in Brandenburg.
Wie das Statistische Landesamt mitteilt, wurde in Sachsen-Anhalt die Wirtschaftsentwicklung im 1. Halbjahr 2023 vor allem von Umsatzrückgängen im Verarbeitenden Gewerbe und dem Handel geprägt. Im Verarbeitenden Gewerbe gingen die Umsätze besonders in den Wirtschaftsbereichen „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“, „Kokerei und Mineralölverarbeitung“, „Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen“ sowie „Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren“ zurück. Der preisbereinigte Volumenindex (Basis 2015 = 100) des Umsatzes im Verarbeitenden Gewerbe sank im 1. Halbjahr 2023 um 11,3 % gegenüber dem 1. Halbjahr des Vorjahres. Die Umsätze im Großhandel reduzierten sich im 1. Halbjahr 2023 preisbereinigt um 12,5 % und im Einzelhandel um 5,5 %.
Nominal, d. h. unter Einbeziehung der Preisentwicklung, wurde für Sachsen-Anhalt eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um 3,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ermittelt. Deutschland sowie Ostdeutschland ohne Berlin verzeichneten Zuwächse um 6,6 % bzw. 7,7 %. Die gegenüber den preisbereinigten Veränderungsraten bessere Entwicklung des nominalen Bruttoinlandsproduktes spiegelt die Preissteigerungen in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen wider.
Mit der Halbjahresrechnung des Bruttoinlandsproduktes 2023 legt der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ erste, noch vorläufige Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf Länderebene vor. Dargestellt wird das Wirtschaftswachstum der Länder für das 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.