Unternehmensinsolvenzen in Sachsen-Anhalt im III. Quartal 2021 gestiegen

Quelle: Statistisches Landesamt.

Halle. StatLa. Im III. Quartal 2021 wurden von den Amtsgerichten in Sachsen-Anhalt 101 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Wie das Statistische Landesamt auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 8,6 % mehr als im III. Quartal 2020. Für die Monate Januar bis September 2021 gingen die Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für Unternehmen allerdings um 26,4 % zurück. Damit waren die Unternehmensinsolvenzen bis September 2021 insgesamt rückläufig.

Die meisten Insolvenzanträge für Unternehmen wurden im III. Quartal aus dem Wirtschaftsbereich Baugewerbe (20) gestellt. Die Anzahl der gestellten Anträge aus dem Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen war mit 16 mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal. Aus dem Verarbeitenden Gewerbe wurden zwar nur 10 Anträge gemeldet, aber die Anzahl der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war mit 209 vergleichsweise hoch. Insgesamt betrug die Anzahl der von Unternehmensinsolvenzen betroffenen Beschäftigten 553. Von den gestellten Anträgen auf Eröffnung einer Insolvenzverfahren für Unternehmen wurden 65 eröffnet und 36 mangels Masse abgewiesen. Die Gesamthöhe der voraussichtlichen Forderungen wurde im III. Quartal auf insgesamt 36,0 Mill. Euro veranschlagt.

Wie bei den Unternehmensinsolvenzen stiegen die Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens von sonstigen Schuldnerinnen und Schuldnern im III. Quartal 2021 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 88,0 % auf 991 an. Maßgeblich trugen dazu die Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem Anstieg von 93,6 % bei. Allerdings fiel der Anstieg für die Monate Januar bis September 2021 mit 29,4 % bei den Verbraucherinsolvenzen deutlich geringer aus. Von ehemals selbstständig Tätigen wurden im III. Quartal 2021 insgesamt 199 Insolvenzanträge gestellt. Die übrigen 10 Anträge betrafen natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., Nachlässe und Gesamtgutverfahren. Insgesamt beliefen sich die voraussichtlichen Forderungen der sonstigen Schuldnerinnen und Schuldner für das III. Quartal auf rund 62,7 Mill. Euro.

Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt weist darauf hin, dass es sich hierbei um vorläufige Werte handelt und ein Anstieg aufgrund von später eingehenden Meldungen für September 2021 weiterhin möglich ist. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass zwischen dem 01. März 2020 bis 30. April 2021 die Insolvenzantragspflicht für die in Bedrängnis geratenen Unternehmen durch die Folgen der Corona-Pandemie teilweise ausgesetzt war.