Zahl der Arbeitslosen sinkt deutlich – Quote liegt bei 7,5 %
Halle. AfA. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Halle waren Ende September 16.241 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 663 Arbeitslose (3,9 Prozent) weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig 1.576 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet. (- 8,8%). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ging um 0,3 Prozent im zurückliegenden Monat auf 7,5 Prozent zurück.
Der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen ist im Vormonats- und Vorjahresvergleich rückgängig, insbesondere bei den arbeitslosen Jugendlichen im Alter von 15 bis unter 25 Jahre. Aufgrund der Tatsache das aktuell Jugendliche in Ausbildung bzw. nach erfolgreich absolvierter Ausbildung in das Beschäftigungssystem einmünden, haben wir den klassischen Saisoneffekt.
Rückgänge verzeichnen wir in beiden Rechtskreisen, jedoch in der Arbeitslosenversicherung erwartungsgemäß deutlich stärker, was wiederum zur Nachfrageentwicklung bzw. Herbstbelebung des Arbeitsmarktes passt.
“Darüber hinaus sorgen fortschreitende Öffnungen in vielen Branchen für einen Anstieg der Beschäftigung. Dies entspricht nun langsam wieder dem vor der Krise üblichen Muster, nach dem die Beschäftigungserwartungen über denen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit lagen. Zudem kommen vermehrt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurück, die sich in der Corona-Krise vom regionalen Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten, wodurch die Beschäftigungserwartungen zusätzlich steigen“, so Petra Bratzke, Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.
Jugendliche und Ältere
Der relative Anteil arbeitsloser Jugendlicher an allen Arbeitslosen bleibt mit 10,4 Prozent hoch, die spezifische Arbeitslosenquote der unter 25jährigen liegt mit 8,5 Prozent immer noch über dem Agenturdurchschnitt.
„Den Jugendlichen gilt weiterhin unsere besondere Aufmerksamkeit. Auch wenn zum Start in das neue Ausbildungsjahr die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zurückgegangen ist, bleibt der immer noch hohe Bestand eine Herausforderung“, so Bratzke.
Mit unserer Sonderhotline (0345/52491510) bieten wir weiterhin den Jugendlichen und Eltern auch zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres die Möglichkeit telefonisch alle Fragen rund um den Berufseinstieg zu klären.
Zahl der Langzeitarbeitslosen geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt im Agenturbezirk 43,9 Prozent. Eine Ursache des anhaltend hohen Anteils sind die durch Krisenfolgen im Verlauf des Jahres 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 gestiegene Zahl. So waren im Berichtsmonat 7.123 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 46 weniger als im August 2021, aber 1.167 mehr als im September 2020.
Gerade für diese Zielgruppe ist es schwieriger am Arbeitsmarkt ohne besondere Hilfen wie bspw. Qualifizierungs- und Trainingsmaßnahmen wieder Fuß zu fassen.
Stellenangebote auf hohem Niveau
„Noch nie gab es bessere Aussichten auf Jobs als derzeit. Die Chance auf eine neue Beschäftigung ist ungleich höher als das Risiko arbeitslos zu werden“, so Bratzke. Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Halle (Saale) 765 neue Stellen, damit steigt das Angebot an Stellenangeboten zum Vorjahresmonat (+35,3%). Aktuell sind der Agentur 4.044 Stellen zur Besetzung gemeldet.
Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) waren 491 Frauen und Männer im September 2021 weniger arbeitslos als im Vormonat. Im September waren somit 4.315 Frauen und Männer im Rechtskreis SGBIII arbeitslos gemeldet.
Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) ist die Arbeitslosigkeit von August 2021 auf September 2021 um 172 Personen gesunken. Im Bereich des SGB II gab es im September 2021 11.926 Arbeitslose, 262 weniger als im September des Vorjahres.
Regional weiterhin differenziertes Bild
In der Stadt Halle waren im September 10.527 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 443 weniger als vor einem Monat, von denen 8.074 (-141) die Grundsicherung bezogen. Der relative Anteil von SGB II Arbeitslosen der Stadt Halle hält sich auf einem hohen Niveau, aktuell 76,7%. Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle liegt weiterhin mit 8,8 Prozent über dem Agenturdurchschnitt (7,5%).
Im Saalekreis sind derzeit 5.714 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 5,9 Prozent deutlich unter dem Agenturdurchschnitt. Dies sind 220 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 855 weniger als noch vor einem Jahr. Der SGB II-Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug 67,4 % das entspricht 3.852 Personen (- 31 Personen zum Vormonat).
Die Zahl der Arbeitslosen im Einzugsbereich der Geschäftsstelle Merseburg sank um 194 Personen bzw. 4,3 Prozent auf 4.342.
Fazit Bratzke:
„Die akute pandemische Lage in der Vergangenheit schlug sich auf die Stimmung des regionalen Arbeitsmarktes nieder. Seit dem Frühjahr ist eine Trendwende erkennbar. Die Fakten sprechen für sich. Die Signale sind positiv. Für die Arbeitgeber im Agenturbezirk bedeutet das, sich noch stärker auf die Sicherung und Qualifizierung Ihrer Fachkräfte zu konzentrieren und sich damit dem Wettbewerb um die besten Köpfe und Rahmenbedingungen zu stellen,“ so Petra Bratzke abschließend in Ihrer letzten Pressekonferenz zum Arbeitsmarkt.
„Ich blicke optimistisch und voller Vertrauen in die Zukunft und bedanke mich insbesondere bei den Medienvertretern der Region für die stets konstruktive Zusammenarbeit!“
