Szenario “Blackout”: Beratungen zum Krisenmanagement in Sachsen-Anhalt

Foto: Landesverwaltungsamt / Halle (Saale).

Energiesicherheit und Krisenmanagement

Halle. LVwA. Was tun, wenn plötzlich der Strom ausfällt, man im Dunkeln sitzt und nichts mehr geht? Dieses Szenario ist realistischer denn je und war deshalb Thema eines Workshops zur aktuellen energiepolitischen Situation in der Bundesrepublik Deutschland im Hinblick auf den Bevölkerungsschutz, der heute im Landesverwaltungsamt stattgefunden hat.

„Ziel der Veranstaltung war es, mögliche Begleiterscheinungen von Energieausfällen mitzudenken und dafür adäquate Lösungen zu erarbeiten.“, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, im Nachgang.

Neben Vertretern der wichtigsten Energieversorger im Land Avacon AG, 50Hertz Transmission GmbH und Erdgas Mittelsachsen GmbH nahmen an dem heutigen Workshop das MI, das MWU, die Polizeiinspektion Halle (Saale) sowie die obere und die unteren Katastrophenschutzbehörden teil.

Die Veranstaltung zur Thematik Energiesicherheit und Krisenmanagement befasste sich vor dem Hintergrund der gegenwärtigen sicherheitspolitischen Lage mit der aktuellen energiepolitischen Situation und den Auswirkungen auf das regionale Krisenmanagement.

Beispielhaft ausgerichtet auf die Versorgungssicherheit der leitungsgebundenen Energieträger Gas und elektrischer Strom sollten die diesbezüglichen Rahmenbedingungen aufgezeigt und Handlungsfolgerungen für das Krisenmanagement erarbeitet werden. Dabei wurde auch der Stand der jeweiligen Notfallplanungen in den Bereichen Energienotlage, KRITIS (Kritische Infrastruktur), Stromausfall und Treibstoffversorgung erörtert.

Im Nachgang des Workshops sind die unteren Katastrophenschutzbehörden (Landkreise/kreisfreie Städte) aufgefordert, anhand eines Arbeitspapieres Stellungnahmen zu allgemeinen Fragen des Bevölkerungsschutzes (Stand der Umsetzung in den Bereichen KRITIS, Stromausfall, behördeninterne Notfallplanungen, Zivile Verteidigung, Evakuierung/Räumung) abzugeben.

Dieser heute durchgeführte Workshop war der zweite seiner Art. Am 14. Juli 2022 hatte der erste Workshop stattgefunden. Teilnehmer an dieser Veranstaltung waren das Ml, das MWU, die Unternehmen Erdgas Mittelsachsen GmbH, Avacon AG und 5OHertz Transmission GmbH, das /IBK Heyrothsberge sowie die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Jerichower Land und Stendal. Durch die unteren Katastrophenschutzbehörden wurden zum Teil auch Vertreter der Bundeswehr (KVK) und der Energieversorger (Stadtwerke) hinzugezogen.

Hintergrund
Das Landesverwaltungsamt ist Obere Katastrophenschutzbehörde für Sachsen-Anhalt und unterhält einen ständig einsatzbereiten Katastrophenschutzstab – kurz: KatS-Stab. Dieser besteht aus rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Abteilungen. Diese sind im Einsatzfall alarmierbar und werden dann 24/7 tätig. Der KatS-Stab des LVwA tritt beispielsweise zusammen, wenn ein oder mehrere Landkreise oder kreisfreie Städte in Sachsen-Anhalt von einem Katastrophengeschehen betroffen sind und den Katastrophenfall feststellen. Zudem richten die betroffenen Landkreise und Städte eigene Stäbe ein.

Bei Ausruf des Katastrophenfalls übernehmen die KatS-Stäbe auf den verschiedenen Verwaltungsebenen unterschiedliche Aufgaben. Diese umfassen bei der oberen Katastrophenschutzbehörde u. a. die Beschaffung, Bündelung, Bewertung und Steuerung der Lageinformationen aus den Kommunen sowie die Beurteilung der Lage und die Koordinierung der Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen.