Kältester und heißester Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Sachsen-Anhalt

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Welttag der Meteorologie am 23. März 

Halle. LAU. Seit 1881 werden in Deutschland Wetterdaten systematisch erfasst und verglichen. Damit können belastbare Durchschnittswerte berechnet und langfristige Klimaveränderungen dargestellt werden.

Kältester Monat in Sachsen-Anhalt

Der kälteste Monat in der Region Sachsen-Anhalt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war der Februar 1929. Die Monatsmitteltemperatur für ganz Sachsen-Anhalt betrug -11,3 Grad Celsius. Verglichen mit dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990, der häufig als Vergleichswert dient, war es um 11,7 Kelvin kälter als üblich. So gab es in Zerbst nur drei Februartage, an denen das Thermometer über die Null kletterte – die also keine Eistage waren. Damit hatte der Februar so viele Eistage wie laut dem langjährigen Mittel (1961-1990) im gesamten Jahr erwartbar gewesen wären. Es gab damals auch 24 Strengfrosttage im Februar mit Tiefsttemperaturen unter -10 Grad. Am 21. Februar wurde eine Tiefsttemperatur von -27,1 Grad registriert. Die tiefste je in Sachsen-Anhalt gemessene Temperatur betrug allerdings -30,2 Grad Celsius und wurde am 20. Januar 1963 in Quedlinburg gemessen.

Wärmster Monat in Sachsen-Anhalt

Der bisher wärmste Monat in Sachsen-Anhalt war der Juli 2006. Er erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 22,9 Grad, was einer Abweichung von 5,4 Kelvin im Vergleich zum 30-jährigen Mittel (1961-1990) entspricht. Am heißesten war es dabei in Bernburg, wo eine Tageshöchsttemperatur von 38,9 Grad registriert wurde. Das war gleichzeitig auch deutschlandweit die höchste Temperatur des Jahres 2006. Es gab in diesem Monat in Bernburg nur Sommertage, also Tage, an denen mindestens 25 Grad erreicht wurden – so viele wie der langjährige Mittelwert (1961-1990) für ein ganzes Jahr vorsieht. Gleich 14 aufeinander folgende Julitage waren sogenannte heiße Tage, an denen 30 Grad oder mehr gemessen wurden. Im Vergleichszeitraum 1961 bis 1990 gab es durchschnittlich nur sechs heiße Tage pro Jahr in Sachsen-Anhalt. Solche Hitzemonate wie der Juli 2006 könnten in 80 Jahren regelmäßig auftreten, wenn weiterhin kein konsequenter, globaler Klimaschutz umgesetzt wird.

Dies zeigen die Ergebnisse der Klimamodellauswertung Sachsen-Anhalts von 1961 bis 2100.

Welttag der Meteorologie
Der Welttag der Meteorologie erinnert jedes Jahr am 23. März an die Gründung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Jahr 1950. Damals begann eine beispielhaft friedliche Zusammenarbeit verschiedenster Nationen, die zuverlässig und ohne Rücksicht auf politische „Großwetterlagen“ Daten austauschen. Deutschland ist dort seit 1954 mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) vertreten.