Mahnmal gegen die Schrecken des Krieges: Massengrab von Lützen wird im Museum “Lützen 1632” ausgestellt

Das Massengrab von Lützen nach der Freilegung (links) mit einem Ausschnitt aus dem Massengrab (rechts). Fotos: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt / Juraj Lipták.

Halle. LDA. Die Schlacht von Lützen am 6. / 16. November 1632 war mit mehr als 6.500 Gefallenen eines der blutigsten Ereignisse des gesamten Dreißigjährigen Krieges. Bei archäologischen Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt wurde 2011 ein Massengrab freigelegt, das nach jener Schlacht angelegt worden war und die Überreste von 47 männlichen Individuen enthielt. Nun erfolgte die Einbringung des Massengrabes in das Museum “Lützen 1632”, das derzeit eigens als Standort für dieses schreckliche Kriegs-Zeugnis in Lützen errichtet wird.

Gedenkstätte Gustav Adolph Lützen
Gedenkstätte des Schwedenkönigs Gustav Adolph in Lützen. © H@llAnzeiger

Das Museum wird den Ort des Gedenkens an den bei der Schlacht von Lützen gefallenen Schwedenkönig Gustav Adolf baulich ergänzen. Neben dem gusseisernen Baldachin von Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahre 1837, der Kapelle des schwedischen Architekten Lars Wahlman von 1907 und den zwei Blockhäusern von 1932 und 1982 wird das neue Museum vor allem an die Tausenden namenlosen Soldaten erinnern, die im Verlauf dieser bedeutenden Schlacht des Dreißigjährigen Krieges ihr Leben lassen mussten.

Das Herzstück der Sammlung wird das Lützener Massengrab bilden, das somit unweit seiner Auffindungsstelle einen ständigen Ausstellungsort findet.

Hintergrund
Das Massengrab wurde nach seiner Entdeckung im Jahr 2011 im Ganzen als Blockbergung gesichert und zählt mit einer Größe von 3,5 m x 4,5 m zu den größten Bergungen im Block, die jemals in Sachsen-Anhalt durchgeführt wurden.

Nach seiner Sicherung wurde das Grab im Landesamt für Denkmalpflege sorgfältig freigelegt, mit Hilfe modernster bioarchäologischer Methoden erforscht und unter restauratorischen Gesichtspunkten präpariert. Dadurch war es möglich, den namenlosen Toten im Grab zumindest einen kleinen Teil ihrer Identität zurück zu geben und damit leidvolle Aspekte der Geschichte zu beleuchten, die in den schriftlichen Quellen selten Erwähnung finden.