Merseburg. LKS. Wappenstein und Grabstein erweitern die Dauerausstellung dank der Unterstützung des Merseburger Altstadtvereins und des Klosterbauhütte e.V.
Am 02. Dezember 2021 wurden gleich zwei neue, kapitale Exponate in die Dauerausstellung des Museums eingebracht. Sie sind nun im regionalgeschichtlichen Rundgang zu bewundern. Zuvor durch die Steinmetzfirma Neubert/Halsbrücke fachmännisch restauriert und gereinigt, wurden ein kolossaler Wappenstein des Merseburger Bischofs Adolf von Anhalt (1514-26) und ein Grabstein eines 1918 verstorbenen französischen Kriegsgefangenen mittels Kran in die erste Etage des Museums transportiert und dort aufgestellt.
Der spätgotische Wappenstein war vor einem Jahr durch Mitglieder der Merseburger Klosterbauhütte e.V. beim Öffnen einer Vermauerung behutsam geborgen und dem Museum übergeben worden. Das Erkennen und die Zuordnung der wertvollen Fragmente, teils mit ihrer Schauseite vermauert, erfolgte mit großem Gespür, wofür den engagierten Vereinsmitgliedern sehr zu danken ist.
Der Wappenstein diente vermutlich als Gewölbeschlussstein und stammt wahrscheinlich aus der ältesten, damals im Schloss-Westflügel beheimateten Hofstube (1524/25 erbaut). Teile der farbigen Bemalung des Wappenreliefs sind noch erhalten. Die Reinigung und das Zusammenfügen der Teile ermöglichte einmal mehr der Merseburger Altstadtverein.
Als Dauerleihgabe der evangelischen Kirchengemeinde Bad Dürrenberg gelangte gleichzeitig der Grabstein eines französischen Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg in das Museum. Marius Felix Beyssier, am 25. September 1914 in deutsche Gefangenschaft geraten, war erst in Altengrabow (bei Magdeburg) und später in Merseburg interniert. Am 2. August 1918 verunglückte er während eines Arbeitseinsatzes auf dem „Kommando Saline“ bei Bad Dürrenberg und ist wohl in der Saale ertrunken. Er wurde auf dem Friedhof Keuschberg beigesetzt. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde sein Leichnam auf den Soldatenfriedhof Sarrebourg in Frankreich umgebettet.
Die aus Gußstein/Beton bestehende Grabplatte diente danach der Abdeckung einer Bad Dürrenberger Familiengruft und konnte dort nun durch eine andere Platte ersetzt werden.
Öffnungszeiten des Kulturhistorischen Museums Schloss Merseburg:
Täglich 11 – 16 Uhr
Nach den geltenden Corona-Regeln gilt im Kulturhistorischen Museum “2-G”.