Lyonel-Feininger-Gymnasium Favorit bei Eltern und Schülern
Halle. Stadtverwaltung. Auch in diesem Jahre kämpften Schülerinnen und Schüler wieder um einen Platz an ihrer Wunschschule. Und so war der Zuteilungsprozess für die kommunalen Schulen der Stadt Halle erneut mit großen Emotionen für alle Beteiligten verbunden. In Sachsen-Anhalt besteht zwar ein Rechtsanspruch auf eine Schulform, jedoch eben nicht auf eine bestimmte Schule.
Gymnasien waren auch in diesem Jahr mit Abstand am Häufigsten nachgefragt (Gymnasium: 43,5 %, Gesamtschulen: 36,8 %, Sekundar- und Gemeinschaftsschulen: 19,5 %). Damit setzt sich die Entwicklung der letzten Jahren weiter fort.
Gymnasien
87 Prozent der Schülerinnen und Schüler erhielten einen Platz an Ihrem Wunschgymnasium (2021: 91 Prozent). Die restlichen SchülerInnen wurden mit einem Platz an einer anderen Schule versorgt. 560 freien Plätzen an Gymnasien standen in diesem Jahr 714 Anmeldungen gegenüber. Die Zahl der Erstanmeldungen überstieg die vorhandene Kapazität an den kommunalen Gymnasien somit um 154 Plätze. Besonders nachgefragt war auch in diesem Jahr das Lyonel-Feininger-Gymnasium.
Die erfolglose Teilnahme von 35 SchülerInnen an teilweise mehreren Losverfahren und das zähe Nachrückverfahren führten wie in den Vorjahren bei vielen Eltern zu Unmut und Unverständnis.
Wie ein „Puzzle-Spiel“ mussten Tag für Tag Nachrücker koordiniert, Elternrückmeldungen eingefordert, Klassenlisten von Schulen in freier Trägerschaft ausgewertet und freie Plätze gezählt werden, um SchülerInnen einen freien Platz an einem Gymnasium zur Verfügung stellen zu können. Dieses „Puzzle-Spiel“ sowie eine hohe Anzahl von Doppelanmeldungen im Bereich der freien Träger und Schwerpunktschulen in Kombination mit den kommunalen Gymnasien ohne inhaltlichen Schwerpunkt führten dazu, dass erst Anfang Juni 2022 alle SchülerInnen mit einem gymnasialen Wunsch mit einem entsprechenden Schulplatz versorgt werden konnten bzw. zugewiesen werden mussten.
– Geschäftsbereich Bildung und Soziales –
Für das Schuljahr 2023/24 wird die Kapazität am Gymnasium Südstadt auf 140 Plätze erhöht. Da das Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasium nur noch 84 Plätze belegen kann, bleibt es jedoch beim Gesamtangebot von 560 Plätzen an den kommunalen Gymnasien.
Gesamtschulen
Bei den Gesamtschulen erhielten 93,5 Prozent einen Platz an ihrer Wunschschule (2021: 74,2%). Da einige Gesamtschulen besonders stark nachgefragt sind, müssen auch bei den Gesamtschulen jedes Jahr Losverfahren durchgeführt werden. Somit erhielt auch bei den Gesamtschulen nicht jeder Schüler einen Platz an seiner Wunschschule.
Auch die Zuteilung bei den Gesamtschulen sorgte für Emotionen bei einigen Eltern. Selbst wenn eine “Integrierte Gesamtschule” oder ein Sekundarschulbildungsgang gewünscht ist, kann die Stadt nämlich einen Platz in einem gymnasialen Bildungsgang einer “Kooperative Gesamtschule” zuweisen. Das Verwaltungsgericht hatte in den letzten Jahren mehrfach bestätigt, dass die Schulformen “Integrierte Gesamtschule” und “Kooperative Gesamtschule” mit den entsprechenden Zweigen gleichwertig sind.
” Dies ist für die Eltern schwer nachvollziehbar und führt jährlich zu Unmut.”
– Geschäftsbereich Bildung und Soziales –
In sechs Fällen stellten Eltern in diesem Jahr Anträge auf einstweiligen Rechtsschutz beim Verwaltungsgericht gegen die Ablehnung an einer Gesamtschule. Drei SchülerInnen davon konnten an ihrer gewünschten Schule gemäß Nachrückerliste nachrücken. Drei SchülerInnen erhielten einen Platz an ihrer gewünschten Alternativ-(Gesamt-)schule.
Sekundar- und Gemeinschaftsschulen
Im Schuljahr 2021/22 wollten insgesamt 390 Schülerinnen und Schüler einen Platz an einer kommunalen oder freien Gemeinschafts- bzw. Sekundarschule. Alle Wünsche konnten bei dieser Schulformen erfüllt werden. Die Gemeinschaftsschulen sind als Schulform mit der Möglichkeit des Lernens bis zum Abitur als Alternative zum Gymnasium bei Eltern kaum nachgefragt.