Halle. UKH. DigiHero steht für digitale Gesundheitsforschung. Die Studie ist ein gemeinsames, interdisziplinäres Vorhaben verschiedener Institute und Kliniken der Universitätsmedizin Halle. Nachdem die Studie zunächst Anfang dieses Jahres mitten in der Corona-Pandemie in Halle begonnen wurde, um wichtige Antworten auf dringliche Fragestellungen zu finden, wird sie nun mit breiterem Fokus auf das gesamte Bundesland Sachsen-Anhalt ausgeweitet. Das Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt fördert dieses Vorhaben mit 150.000 Euro. Zunächst werden 200 000 Einwohner der Landkreise und Kommunen angeschrieben, etwas später folgen die restlichen. Insgesamt werden eine halbe Million Haushalte im Land Sachsen-Anhalt zur Teilnahme eingeladen.
„Dem Studienteam von DigiHero ist es innerhalb kürzester Zeit gelungen, mehrere Tausend Menschen in Halle zur Teilnahme zu motivieren. Die Fragestellungen, die vom Konsortium adressiert werden, sind angesichts der fortschreitenden Corona-Pandemie hochaktuell und ermöglichen daher einerseits schnellste wissenschaftliche Erkenntnisse, sind aber andererseits ebenfalls auf langfristige Beobachtung angelegt. Dieses Konzept und der Erkenntnisgewinn sind lohnenswert für das gesamte Bundesland Sachsen-Anhalt, so dass das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt dieses Vorhaben gerne finanziell unterstützt“, betont Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann.
Zu Beginn von „DigiHero“ ging um Belastungen der Menschen, die mit den Einschränkungen verursacht von der Pandemie-Situation zusammenhingen. Aktuell wird innerhalb des Studienkonsortiums eine Studie zu LongCOVID bei Menschen, die die Infektion durchgestanden haben, durchgeführt. Ziel der landesweiten Befragung ist es, Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen zu untersuchen, Faktoren für gesundes Altern zu identifizieren sowie die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Gebieten abzubilden. „Die Ergebnisse sollen zeigen, wie dank der Digitalisierung neue Möglichkeiten entstehen, Gesundheit und Krankheiten zu erforschen. Zudem soll eine Rückmeldung an die lokalen Gemeinschaften über die medizinischen Probleme und medizinische Versorgung vor Ort erfolgen“, erklärt Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk, Leiter der Studie und Direktor des Instituts für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der Universitätsmedizin Halle.
Das besondere an der Studie ist, dass zunächst alles digital abläuft und wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nur für gezielte Projekte einladen. Aktuell sind es Umfragen, die das Studienteam den Teilnehmenden per E-Mail zusendet, die diese ganz einfach per Smartphone oder am Computer beantworten können. Voraussetzung zur Teilnahme ist damit nur eine eigene E-Mail-Adresse und ein Zugang zum Internet. Im weiteren Verlauf ist jedoch auch der Einsatz von digitalen Technologien angedacht, wie zum Beispiel Uhren, die Puls und Bewegung messen. Spezielle Themen werden in kleineren Gruppen behandelt – so gibt es beispielsweise auch Module für Kindergesundheit. In Zukunft möchte das Team um Prof. Mikolajczyk auch den Teilnehmenden die Chance geben, aktiv interessante Themen in die Studie einzubringen und somit in einen Bürgerdialog treten. Je mehr Personen an der DigiHero-Studie teilnehmen, desto aussagekräftiger werden die gewonnenen Ergebnisse.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Teilnahme unter: www.medizin.uni-halle.de/digihero.