AOK: Depressionen bleiben in Sachsen-Anhalt bedrückendes Problem

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Magdeburg. AOK. Sie gehören zu den häufigsten seelischen Störungen im Erwachsenenalter. Bei 9,49 Millionen Menschen in Deutschland wurde im Jahr 2022 eine Depression diagnostiziert. Der Anteil der Erkrankungen (Prävalenz) in der Bevölkerung hat mit 12,5 Prozent einen Höchstwert erreicht. In Sachsen-Anhalt waren im Jahr 2022 244.000 Menschen (12,2 Prozent) ab dem zehnten Lebensjahr an einer Depression erkrankt.

Innerhalb Sachsen-Anhalts sind Unterschiede zu verzeichnen. Der niedrigste Anteil an Personen mit Depressionen findet sich mit 10,2 Prozent im Landkreis Wittenberg. Am stärksten betroffen ist mit 13,5 Prozent der Harz. In der Landeshauptstadt Magdeburg liegt die Depressions-Häufigkeit bei 12,1 Prozent, in Halle beträgt sie 11,2 Prozent.

Lange Fehlzeiten

Im Landesdurchschnitt waren im Jahr 2022 4,2 von 100.000 AOK-Versicherten wegen einer Depression arbeitsunfähig. Mit 3,3 Krankschreibungen je 100.000 Versicherten verzeichnete auch hier der Landkreis Wittenberg den niedrigsten Anteil. Mit einem Wert von 5 lag der Landkreis Stendal deutlich an der Spitze (Magdeburg: 4,7, Halle: 4,6).

Insgesamt zeichnen sich depressionsbedingte Krankschreibungen durch lange Fehlzeiten aus. Sie betrugen in Sachsen-Anhalt im Schnitt 43 Tage. Die Relevanz der Erkrankungen zeigt sich auch bei den volkswirtschaftlichen Kosten: Nach der aktuellen Krankheitskostenstatistik entfielen in Deutschland 9,5 Milliarden Euro auf Depressionen.

Frauen häufiger betroffen

Insgesamt erkranken Frauen im Durchschnitt häufiger an einer Depression als Männer. Bei beiden Geschlechtern sind die Altersgruppen der 60 bis 64-Jährigen zahlenmäßig am stärksten vertreten. Depressionen treten oft in Kombination mit anderen psychischen Krankheiten wie Angststörungen auf.