Halle. SV. Eigentlich sollte es längst da sein: Weißer Rumpf, 13 Kilo schwer, fast siebeneinhalb Meter lang und in wasserschnittiger Form aus Glasfieber. Doch das neue, längst bestellte Para-Kanu-Modell „Allwave V1 Vanguard“, in dem die erfolgreiche Parakanutin Anja Adler nächstes Jahr erstmals in der neuen Ausleger-Bootsklasse „Va’a“ (Level3) bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris starten will, liegt leider noch nicht auf der Saale.
Der Grund: Es gibt Lieferengpässe. Dafür steht aber, was erfreulich und viel wichtiger ist, längst die Finanzierung. Die Stiftung Behinderten-Sport Sachsen-Anhalt und das BG Klinikum Bergmannstrost Halle fördern die 1.800 Euro teure Anschaffung zu hundert Prozent und teilen sich dabei die Kosten.
Das bestellte und heiß ersehnte „Allwave“-Kanu ist ein sehr schnelles Boot, das nach den Regeln des IVF (International Va’a Federation) konstruiert wurde, sich baulich an tahitianische Bootstraditionen anlehnt und perfekt für hohe Geschwindigkeit auf der Geraden bei kurzen Sprintrennen ausgelegt ist. Von anderen Wettkampf-Kanus unterscheidet sich der „Allwave“ ganz entscheidend: Es gibt keine Hecksteuerung per Ruder. Gelenkt werden kann ausschließlich mit Paddelschlägen.
Es ist das richtige Sportgerät, zur richtigen Zeit – zugleich ein taktischer Schachzug, um die Erfolgs-Chancen bei den Paralympics 2024 zu verbreitern. Denn kommt das Boot, hat Anja Adler endlich die Möglichkeit in einem eigenen Kanu mit Ausleger, im „Va’a“ zu trainieren und sich so vorzubereiten.