Stadt will nicht Etappenort der Deutschlandtour 2024 werden

Grafik: Deutschlandtour.

Nachdem die Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER die Stadtverwaltung beauftragen wollte, eine Bewerbung als Etappenort der Deutschlandtour 2024 einzureichen, gab es umgehend Kritik aus dem Stadtrat. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Eric Eigendorf regierte ungläubig: „Dem städtischen Haushalt konnte die Fraktion vor wenigen Monaten nicht zustimmen, weil sie der Meinung war, dass zu wenig gespart wird. Jetzt kommt sie mit so einem Vorschlag um die Ecke“. Auch die Stadtverwaltung spricht sich nun gegen das Ansinnen aus.

Bereits 2019 wurde Bewerbung geprüft

Die Stadt Halle hat bereits im Jahr 2019 die Möglichkeit geprüft, Etappenort der Deutschlandtour zu werden. Hierzu wurden mit den Organisatoren der Deutschlandtour erste Gespräche geführt. Im Ergebnis hat die Verwaltung jedoch aus mehreren Gründen von einer Bewerbung als Etappenort abgesehen: Neben den Lizenzgebühren, d.h. den Gebühren, überhaupt ein Etappenort sein zu dürfen, in Höhe von 50.000 – 140.000 Euro (Start- oder Zielort bzw. beides), wären der Verwaltung noch weitere erhebliche Kosten für Sicherheitspersonal, Helfer und Helferinnen, Absperrungen, Polizei- und Sanitätsdienst, Reinigung, sanitäre Anlagen, Medien, etc. entstanden.

Haushaltssperre und Straßenbahnschienen problematisch

Eine Bewerbung als Etappenort der Deutschlandtour stellt mit den damit einhergehenden Kosten aus Sicht der Stadtverwaltung ein “unzulässiges Eingehen neuer freiwilliger Leistungen im Stadium der Haushaltssperre” dar. Hinzu kommt, dass repräsentative Straßen und Plätze im innenstädtischen Bereich, die anhand ihrer Größe und Beschaffenheit für einen Start- oder Zielbereich geeignet wären, regelmäßig Straßenbahnschienen aufweisen. Dies war für die Organisatoren der Deutschlandtour bereits 2019 ein Ausschlusskriterium, da Straßenbahnschienen ein großes Sturzpotential für Radfahrer bergen.