Wiesbaden. Schufa. Durchschnittlich 60.687 Verbraucher melden pro Jahr Privatinsolvenz in Deutschland an. Im Jahr 2021 waren es sogar 79.620. Dieser hohe Wert an Privatinsolvenzen steht im Zusammenhang mit dem 2020 in Kraft getretenen Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre. Viele überschuldete Privatpersonen hielten ihren Insolvenzantrag zunächst zurück, um von der Neuregelung zu profitieren.
Hohe Überschuldungsgefahr in Sachsen-Anhalt
Die größten Gefahren einer Überschuldung und damit einer Verbraucherinsolvenz sieht die Schufa in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Bremen. Die kritischen Verschuldungsanzeichen sind dort sehr deutlich. Auffällig ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: In Bayern und Baden-Württemberg ist die Überschuldungsgefahr am geringsten.
Kritische Verschuldungsanzeichen in Halle besonders hoch
Für Halle sieht die Schufa besonders kritische Vorzeichen für eine hohe Verschuldung. Von 400 Kommunen in Deutschland belegt Halle im Schufa-Vergleich aller Kommunen nur den 382. Platz.
So entstehen negative Schufaeinträge
Verhält sich ein Verbraucher nicht vertragsgemäß, so speichert die Schufa dies in Form sogenannter Negativmerkmale. Dabei wird zwischen weichen und harten Negativmerkmalen unterschieden.
Weiche Negativmerkmale sind Forderungen, die fällig, angemahnt und nicht bestritten sind, Forderungen nach gerichtlicher Entscheidung sowie Informationen zum Missbrauch eines Giro- oder Kreditkartenkontos nach Nutzungsverbot.
Die harten Negativmerkmale umfassen Informationen aus öffentlichen Bekanntmachungen wie eine Vermögensauskunft (früher: eidesstattliche Versicherung), einen Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzverfahren.
Aus den Einträgen berechnet die Schufa ein Bonitäts-Scoring, das darstellt, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person ihren Zahlungen nachkommt.
