Merseburg. BPol. Am Mittwoch, 22. November 2023, erhielt die Bundespolizei gegen 02.41 Uhr durch die Leitstelle der Landespolizei die Mitteilung über eine männliche Person, welche sich am Bahnhof Merseburg in den Gleisen befinden soll.
Sofort alarmierte Streifen der Landes- sowie Bundespolizei begaben sich, unter Inanspruchnahme von Blaulicht und Martinshorn, zum Einsatzort. Derweil wurde durch das Bundespolizeirevier Halle bei der Notfallleitstelle der Bahn ein sogenannter Langsamfahrbefehl der vorbeifahrenden Züge veranlasst. Eine Absuche der Einsatzkräfte im Nahbereich verlief vorerst erfolglos. Gegen 03.25 Uhr erhielt die Bundespolizei die Meldung, dass die männliche Person auf den Kabelschächten vom Güterbahnhof Merseburg in Richtung Leuna lief. Ein achtsamer Lokführer eines Güterzuges hielt an und nahm den Mann in seine Obhut bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte. Jener 27-Jährige machte einen verwirrten Eindruck.
Er wurde einem verständigten Krankenwagen übergeben. Nach Ersteinschätzung der vor Ort befindlichen Sanitäter wurde er in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht. Durch den Polizeieinsatz erhielten sieben Güterzüge eine Verspätung von insgesamt 203 Minuten. Glücklicherweise wurde durch den Leichtsinn des Mannes weder er selbst, noch andere Personen – beziehungsweise Sachschäden verursacht.
In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei erneut darauf hin, dass Bahnanlagen keine Gehwege sind. Die Züge nähern sich fast lautlos an und können je nach Windrichtung erst oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. In dem aktuellen Fall ist glücklicherweise nichts Schlimmeres passiert.