
Halle. LAV. Zu Beginn der Badesaison weist das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) auf mögliche Gesundheitsrisiken durch sogenannte Nicht-Cholera-Vibrionen hin. In den vergangenen Jahren wurden dem LAV in den Sommermonaten einzelne schwere Infektionsverläufe bei Ostseeurlaubern aus Sachsen-Anhalt gemeldet. Auch wenn solche Infektionen sehr selten sind, rät das LAV den betroffenen Risikogruppen zu besonderer Achtsamkeit.
Wo lauert die Gefahr?
Vibrionen vermehren sich bevorzugt in warmem Wasser bei Temperaturen über 20 °C, vor allem in Gebieten mit niedrigem Salzgehalt wie Bodden, Flussmündungen oder Uferbereichen. Betroffen sind nicht nur die Ostsee und Nordsee, sondern auch andere Regionen mit salzarmen Gewässern.
Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) stellt eine interaktive Karte zur Verfügung, mit der sich aktuelle Risikogebiete in europäischen Küstengewässern nachvollziehen lassen.
Wer zählt zu den Risikogruppen?
Abwehrgeschwächte Menschen sind besonders gefährdet. Dazu gehören Menschen mit bestimmten Grundrisiken (z. B. Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Diabetes mellitus) bzw. mit bestehender Immunschwäche, Krebserkrankungen, schweren Herzerkrankungen sowie Menschen höheren Alters.
Symptome und Behandlung
Durch Kontakt mit den Toxin-bildenden Vibrionen Vibrio vulnificus und Vibrio parahaemolyticus kann es nach etwa 12 bis 72 Stunden zu einer sich schnell ausbreitenden Infektion mit starken Schmerzen, schweren Wundinfektionen und Blutvergiftung kommen. Bei verspäteter Behandlung kann sogar eine Amputation notwendig werden. Wird die Infektion frühzeitig erkannt und mit einer gezielten Antibiotika-Therapie behandelt, ist sie in der Regel gut beherrschbar.
Empfehlungen
Eine Übertragung der Erreger erfolgt vor allem über Hautverletzungen. Möglich ist sie auch durch den Verzehr roher Meerestiere. Menschen, die zu den genannten Risikogruppen gehören und offene Wunden haben, wird vom Kontakt mit Meer- oder Brackwasser abgeraten. Weiterhin wird empfohlen, Meerestiere nicht roh zu verzehren.