Neues Versorgungsprogramm für Patienten mit koronarer Herzerkrankung

Eine koronare Herzkrankheit ist einer der Hauptgründe für Herzinfarkt. Mit einem neuen Versorgungsprogramm möchten die Universitätsmedizin Halle und die AOK Sachsen-Anhalt die Versorgung von Menschen mit Verdacht auf eine solche Herzerkrankung verbessern. Foto: AOK-Mediendienst .

Magdeburg. AOK. Bundesweit leiden nirgendwo so viele Menschen an einer koronaren Herzkrankheit wie in Sachsen-Anhalt. Zahlen der AOK Sachsen-Anhalt zeigen, dass 13 Prozent der Bevölkerung ab 30 Jahren, also rund 215.000 Menschen, hierzulande diese Erkrankung haben, bei der die Herzkranzgefäße durch Ablagerungen verengt sind. Mit einem neuen Versorgungsprogramm möchten die Universitätsmedizin Halle und die AOK Sachsen-Anhalt die Versorgung von Menschen mit Verdacht auf eine solche Herzerkrankung verbessern.

Wenn das Herz bei einer koronaren Herzerkrankung aufgrund verengter oder verstopfter Herzkranzgefäße nicht mehr richtig durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird, können Herzinfarkt oder plötzlicher Herztod die Folge sein. Der aktuelle Herzbericht 2021 der Deutschen Herzstiftung e.V. zeigt, im bundesdeutschen Vergleich ist die Sterblichkeit bei Herzkrankheiten in Sachsen-Anhalt besonders hoch.

Kooperation soll Prävention und Versorgung verbessern

Um die Ursache in diesem Fall frühzeitig und sicher zu erkennen und schweren Krankheitsverläufen entgegenzuwirken, startet die Universitätsmedizin Halle gemeinsam mit der AOK Sachsen-Anhalt ein Projekt zur Optimierung der kardiologischen Versorgung von Betroffenen mit dem Verdacht auf eine solche koronare Herzerkrankung. Ziel der Kooperation ist es, die ambulante Diagnostik zu fördern und, sofern möglich, einen stationären Krankenhausaufenthalt zu vermeiden.

„Das Programm richtet sich an Versicherte der AOK Sachsen-Anhalt, bei denen ein Verdacht auf eine ischämische bzw. koronare Herzerkrankung besteht und denen der oder die niedergelassene Ärztin bzw. Arzt eine weitere Untersuchung empfiehlt“, sagt Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt.

Universitäre Expertise für AOK-Versicherte

Im Rahmen des Kooperationsvertrages erhalten Patientinnen und Patienten einen kurzfristigen Termin in der Kardiologischen Spezialambulanz der Universitätsmedizin Halle, wo eine Risikobewertung einer möglichen Erkrankung der Herzkranzgefäße erfolgt. In vielen Fällen kann dann eine ambulante Computertomographie des Herzens (Kardio-CT) durchgeführt und so ein Krankenhausaufenthalt mit einer Herzkatheteruntersuchung vermieden werden. Je nach Ergebnis sind weitere individuelle Behandlungen möglich. „So können wir AOK-Versicherten die bestmögliche Versorgung ermöglichen“, sagt Nitschke.

„Mit einer ambulanten Kardio-CT-Untersuchung erkennen wir mögliche Krankheitsbilder frühzeitig und können sie dann zielgerichtet und schonend behandeln“, sagt Prof. Dr. Daniel Sedding, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III der Universitätsmedizin Halle. „Entscheidend ist hier die enge Zusammenarbeit mit dem Team der Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Walter Wohlgemuth. Gemeinsam bieten wir unseren Patientinnen und Patienten sichere, schonende und innovative Verfahren innerhalb integrierter Versorgungsstrukturen.“