Wohnkosten beliefen sich im Jahr 2020 auf monatlich 768 Euro

Gebäude
© H@llAnzeiger

Halle. StatLa. Im Jahr 2020 gaben die Haushalte in Sachsen-Anhalt pro Monat durchschnittlich 768 Euro für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung aus, teilt das Statistische Landesamt anlässlich des Welttags des Wohn- und Siedlungswesens am 3. Oktober mit.

Energiekosten

Davon entfielen ca. 20 % bzw. 152 Euro auf die Kosten für Energie, inklusive Strom und Wärmeerzeugung. Mehr als 1/3 (37 %) der Haushalte konnten für die Wärme- und Warmwasserversorgung eine Fernheizung nutzen. Die meisten Haushalte (48 %) erzeugten jedoch ihre Wärmeenergie mit Hilfe einer Block- oder Zentralheizung und 11 % über eine Etagenheizung. Von den Haushalten, die nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen waren, erzeugten 70 % ihre Wärmeenergie mit Gas und etwa 19 % mit Öl.

Wohnkosten

Wohnungsmieten machten mit durchschnittlich 586 Euro etwas mehr als 75 % der gesamten Wohnkosten aus. Dieser Wert berücksichtigte auch Haushalte, die in Ihrem Wohneigentum lebten. Für diese wurde ein fiktiver Mietwert ermittelt, welcher der Durchschnittsmiete vergleichbarer Wohnungen nach Wohnungsgröße und -ausstattung entsprach. Die restlichen etwa 5 % der Wohnkosten wurden von den Haushalten in die Instandhaltung der Wohnung oder des Hauses investiert.

Mit durchschnittlich 35 % stellten die Kosten für das Wohnen den größten Einzelposten der privaten Konsumausgaben dar. Hierfür gaben die Haushalte im Land etwa 26 % ihres Nettoeinkommens aus. Für Alleinlebende war Wohnen, relativ gesehen, am teuersten. Sie gaben etwa 29 % ihres Nettoeinkommens dafür aus. Für sonstige Haushalte, bspw. solche mit Kindern über 18 Jahren, Mehrgenerationenhaushalte oder auch Wohngemeinschaften, war Wohnen dagegen relativ günstiger. Diese Haushalte wendeten ca. 22 % ihres Nettoeinkommens für die Wohnkosten auf.

Im Zuge der Entwicklung des Ukrainekrieges seit Februar 2022 kam es unter anderem im Bereich der Haushaltsenergie zu massiven Preisanstiegen. So lag der Index dafür im September 2022 bei 168,3 (2015 = 100). Die Preissteigerung gegenüber September 2021 lag bei 60,0 %.

Hinweis:
Die Erhebung Laufende Wirtschaftsrechnung zur Ausstattung der privaten Haushalte mit ausgewählten Gebrauchsgütern (LWR) wird als Stichprobenerhebung bei rund 8.000 Privathaushalten bundesweit durchgeführt. Die gewonnenen Daten werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Die Laufende Wirtschaftsrechnung wird dabei in 4 aufeinanderfolgenden Jahren erhoben. Da die Stichprobengrößen der LWR vergleichsweise klein ist, erfolgt im jeweils 5. Jahr die Erhebung einer größeren Stichprobe von bundesweit 80 000 Privathaushalten im Zuge der Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS).