Training für den Ernstfall: Universitätsmedizin führt Simulationstraining durch

Schockraumübung in der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Halle. Foto: Universitätsmedizin Halle.

Halle. UMH. Bei der Versorgung von Schwer- und Schwerstverletzten im Schockraum müssen alle Handgriffe des multiprofessionellen Teams sitzen. Um das Schockraummanagement möglichst realistisch und intensiv proben zu können, führt die Universitätsmedizin Halle unterstützt durch das Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (DELH) regelmäßig Simulationstrainings durch. An Dummys und erstmals mit echten Patientendaten wurden in der Zentralen Notaufnahme zwei Verletzungsszenarien nachgestellt und anschließend gemeinsam ausgewertet.

Ein interdisziplinäres Team aus Anästhesist*innen, Neuro- Herz-, Unfall-, Viszeral- sowie Kinderchirurg*innen und Radiolog*innen übernahm nach entsprechender notärztlicher Übergabe die beiden Notfallpatient*innen in zwei aufeinanderfolgenden Übungen. Die Dummys sind für diesen Einsatz speziell gefertigt und lassen größtenteils reale Behandlungen wie künstliche Beatmung oder die Anlage einer Brustkorbdrainage zu. „Für ein realistisches Übungsszenarium im Schockraum ist es wichtig, alle an der Patient*innen-Versorgung beteiligten Fachrichtungen und Berufsgruppen in das Simulationstraining einzubinden“, weiß Oberarzt Dr. Lars Becherer, Leiter des Überregionalen Traumazentrums der Universitätsmedizin Halle. „Die abschließende gemeinsame Auswertung der Simulationsübung zeigte eine wahrnehmbare Verbesserung der Abläufe und interprofessionellen Kommunikationen zu den vergangenen Jahren und unterstreicht eindrücklich, wie wichtig ein regelmäßiges Training unter realistischen Bedingungen für eine bestmögliche Versorgung unserer Patient*innen im Notfall ist.“

Die Fallkonstellationen der diesjährigen Schockraumübung mit einem 26-jährigen männlichen Erwachsenen nach einem Motorradunfall sowie einem 1,5-jährigen Kind mit multiplen Verletzungen am Kopf, Brustkorb, Abdomen, Becken und an den Extremitäten boten viel Spielraum und Handlungsspielraum für das Schockraumteam. Der simulierte Kreislaufzusammenbruch der Traumapatient*innen machten u.a. Notfallmaßnahmen wie Reanimation oder sogar Öffnung der Bauchhöhle im Schockraum notwendig. Im Rahmen der Diagnostik veranlassten Computertomographie war eine notfallmäßige Analyse der entsprechenden radiologischen Schnittbilder aufgrund der echten Patient*innendaten möglich.