Halle. Leopoldina. Um die gesundheitliche Situation und Chancengleichheit aller Menschen weltweit zu verbessern, bedarf es der Zusammenarbeit vieler Disziplinen. Auf ihrer zweitägigen Jahresversammlung 2022, die heute in Halle (Saale) eröffnet wird, stellt die Leopoldina mit dem Thema “Global Health: Von Gesundheitsleistungen über Klimawandel bis zu sozialer Gerechtigkeit” das breite Spektrum globaler Gesundheitsfragen in den Mittelpunkt.
Die Vorträge der Jahresversammlung werden im Livestream übertragen.
Am Vormittag sprechen der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger sowie der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff Grußworte.
“Global Health ist ein interdisziplinäres Arbeitsfeld, das zum Ziel hat, die gesundheitliche Situation aller Menschen weltweit zu verbessern und gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern. Die Politik muss Auswirkungen auf die Gesundheit in allen Feldern berücksichtigen. Man nennt diesen Ansatz ,Health in all policies'”, sagt der Veterinärmediziner und Mikrobiologe Prof. Dr. Lothar H. Wieler. Der Präsident des Robert Koch-Instituts ist seit 2010 Mitglied der Leopoldina und hat als kommissarischer Senator der Sektion Global Health zusammen mit den Leopoldina-Mitgliedern Prof. Dr. Susanne Hartmann, Biologin und Infektionsimmunologin, und dem Molekularbiologen und Virologen Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter die wissenschaftliche Koordination der Tagung übernommen. In seinem Eröffnungsvortrag heute gegen 12:15 Uhr geht Wieler auf die Lehren der COVID-19-Pandemie für die globale Gesundheit ein.
Über das Thema “Internationaler Gesundheitsschutz und gesundheitliche Chancengleichheit” spricht die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Johanna Hanefeld im Abendvortrag heute um 20:15 Uhr. Die Leiterin des Zentrums für Internationalen Gesundheitsschutz am Robert Koch-Institut in Berlin erläutert unter anderem die Bedeutung globaler Vernetzung und widerstandsfähiger öffentlicher Gesundheitssysteme.
Am Vormittag ehrt die Leopoldina die Materialforscherin und biomedizinische Ingenieurin Prof. Dr. Francesca Santoro mit dem von der Commerzbank-Stiftung geförderten und mit 30.000 Euro dotierten “Leopoldina Early Career Award”. In ihrem Vortrag erläutert die Preisträgerin ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Bioelektronik zur Entwicklung von neuartigen Materialien, die mit der Haut und dem Gehirn interagieren können.