Ministerin Grimm-Benne besucht Nierentransplantationszentrum der Universitätsmedizin Halle

Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt Petra Grimm-Benne (li.) mit Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle (Mitte). Foto: Universitätsmedizin Halle.

Halle. UMH. Die Nieren zählen zu den lebenswichtigen Organen des Menschen. Zwar können sie bei Funktionsausfall durch eine Dialyse ersetzt werden, für die meisten Betroffenen erhöht eine Nierentransplantation die Lebenserwartung und verbessert die Lebensqualität. Im vergangenen Jahr haben im Nierentransplantationszentrum (NTZ) der Universitätsmedizin Halle 52 Menschen eine Spenderniere erhalten.

Betroffene brauchen eine Möglichkeit, sich zu informieren und untereinander austauschen. Deshalb laden die Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II und die Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie seit 2005 Patient:innen und ihre Angehörige jährlich zu einem Treffen ein. In Fachvorträgen geht es um aktuelle Themen rund um Nierenerkrankungen und -transplantationen. Die Grußworte zur 16. Ausgabe nach einer pandemiebedingten Pause sprachen die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt Petra Grimm-Benne sowie Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle.

„Aktuell ist besonders der Umgang mit COVID-Infektionen ein wichtiges Thema bei Nierentransplantationen“, erläuterte Prof. Matthias Girndt, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II und Leiter des NTZ. Dazu gaben Fachexpert:innen der Universitätsmedizin Halle am Samstag, den 10. September 2022, einen Überblick. Der beste Schutz vor und nach einer Transplantation seien Impfungen gegen COVID-19, aber auch gegen andere Infektionskrankheiten. Er stellte zudem die neue Richtlinie zum Empfänger:innenschutz bei der Lebendspende vor: „Die Vorbereitung zur Transplantation ist aufwändig und manchmal sehr mühsam für die Betroffenen. Aber, nur eine gut vorbereitete Lebendspende ist risikoarm für den Spendenden und segensreich für die Empfänger:innen“, so Girndt.

Prof. Paolo Fornara, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie blickte in seinem Vortrag „40 Jahre Transplantation – vom Azathioprin zur Robotik“ auf seine persönlichen vier Jahrzehnte als Operateur zurück und betonte die Dringlichkeit des Themas Organspende. „Mit dem NTZ verfügen wir in Halle über ein hochspezialisiertes Transplantationszentrum. Dank modernster Operationstechnik sind wir als nur eines von zwei Zentren in ganz Deutschland beispielsweise in der Lage, Lebendorganspende komplett minimalinvasiv durchzuführen.“, erklärt Fornara. „Dennoch bildet Deutschland bei der Zahl der Nierentransplantationen europaweit das Schlusslicht. Wir können fast alles, aber uns fehlen die Organe.“

Hintergrund
Das NTZ der Universitätsmedizin Halle wurde 1974 gegründet. Die erste Niere wurde in Halle bereits 1966 transplantiert. Am 28. Juli 2017 erfolgte die 2000. Nierentransplantation am Universitätsklinikum Halle (Saale). Rund 50 Nierentransplantationen werden jedes Jahr im NTZ mit den modernsten Operationstechniken durchgeführt. Rund ein Drittel der Operationen erfolgt als Nierenlebendspende.