Verdiente Persönlichkeit des Saalekreises ausgezeichnet

Landrat Hartmut Handschak (parteilos), Sven Schulze (CDU), Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt und Kreistagsvorsitzender Andrea Haufe (CDU) würdigen Edda Schaaf als „Verdiente Persönlichkeit“ des Saalekreises. Foto: Landkreis Saalekreis.

Merseburg. LKS. Edda Schaaf aus Schkopau wurde gestern im Rahmen des Sommerempfangs des Saalekreises von Landrat Hartmut Handschak (parteilos) im Beisein von Sven Schulze (CDU), Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt und dem Kreistagsvorsitzenden Andrej Haufe (CDU) als „Verdiente Persönlichkeit 2021“ des Saalekreises ausgezeichnet.

Es gehört zur guten Tradition des Landrates jedes Jahr “Verdienstvolle Persönlichkeiten” zu ehren, die sich durch besondere Leistungen und Verdienste für das Ansehen und die Entwicklung des Landkreises Saalekreis auf politischem, kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet verdient gemacht haben. Die Auszeichnung erfolgt immer rückwirkend zum Vorjahr.

Andrej Haufe würdigte in seiner Laudatio ihre „großen Verdienste in der Gedenk-, Erinnerungs- und Bildungsarbeit zu den ehemaligen Arbeitserziehungslagern (AEZ) in der Region Merseburg sowie ihr vielseitiges Engagement in der Kommunalpolitik“. Bereits 2017 erhielt Edda Schaaf dafür das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik, was für sie offensichtlich Ansporn war, ihr unermüdliches ehrenamtliches Engagement weiter fortzusetzen und noch zu forcieren.

Die ehemalige Lehrerin beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Geschehen in den „Arbeitserziehungslagern“ in der Region. Als Vorsitzende des „Heimat- und Geschichtsvereins Zöschen e.V.“ organisiert sie die Pflege einer Gedenkstätte für die Opfer des AEZ Zöschen ein Ort, um Generationen zum Austausch zusammenzubringen. Seit Mitte der 1990er Jahre finden Überlebende sowie deren Familienangehörige dort einen Anlaufpunkt zur Versöhnung und Verständigung. Jährlich organisiert sie mit den Vereinsmitgliedern eine Gedenkveranstaltung und gewinnt mit Ihrem Enthusiasmus dafür Spenden und Unterstützung.

Die Jungend für das Thema zu öffnen und gegen das Vergessen zu arbeiten, ist für Edda Schaaf eine weitere wichtige Säule ihres Engagements. So ist das Thema „Zukunft braucht Erinnerung“ im Rahmen einer internationalen Jugendarbeit jährlich ein fester Bestandteil in Städten in den Niederlanden, Polen, Russland und der Ukraine geworden. Sie steht den Schulen des Saalekreises als Gesprächspartnerin gern zur Verfügung und unterstützt als Patin der Bertold-Brecht-Sekundarschule Zöschen die Lehrerschaft als auch die Schülerinnen und Schüler als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

In der Kommunalpolitik ist Edda Schaaf seit 1990 aktiv. Sie war die erste demokratisch gewählte Bürgermeisterin in Zöschen und bis zur Kreisgebietsreform Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft Kötzschau. Zudem engagierte sie sich im Stadtrat von Bad Dürrenberg, als Mitglied des Kreistages des Saalekreises und aktuell als CDU-Fraktionsvorsitzende im Schkopauer Gemeinderat.

In all ihrem Wirken wird neben ihrem großen Einsatz und Organisationstalent vor allem ihre Herzlichkeit betont. Der ehemalige Häftling des Arbeitslagers Zöschen Konrad Szuminski bezeichnet sie „als eine Person, die man auch ohne Worte versteht, weil sie mit dem Herzen sprechen kann. Diese Sprache sei wie eine herzliche Umarmung, die man nicht vergisst.“

Auch Landrat Hartmut Handschak unterstrich im Nachgang der Verleihung die Leistung von Edda Schaaf für den Saalekreis: „Menschen wie Edda Schaaf sind das Herz einer Region. Mit ihrem Einsatz für die Geschichte ihrer Heimat rund um Zöschen, stärkt sie das Bewusstsein für die Region und tritt gleichzeitig dafür ein, Brücken zu bauen und Menschen zusammenzubringen, ob die Menschen vor Ort im Heimatverein Zöschen oder im Rahmen eines Jugendcamps Jugendliche aus aller Welt. Sie verbindet Generationen und schafft Verständigung“.