Gedenken an die Bücherverbrennung auf dem Universitätsplatz

Gedenken
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Halle. HgR. Am 12. Mai um 18 Uhr veranstaltet Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg das Gedenken an die Bücherverbrennung, die im Jahr 1933 am gleichen Tag auf dem Universitätsplatz in Halle stattfand, und eine Lesung mit dem halleschen Schriftsteller André Schinkel.

Das Bündnis Halle gegen Rechts ruft auf, am 12. Mai 2022 um 18 Uhr auf dem Universitätsplatz zusammenzukommen und an die verfolgten Autor:innen und ihre Werke zu erinnern. Im Anschluss an die Gedenkworte von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivielcourage und dem Rektor der Martin-Luther-Universität, Christian Tetje, sollen die damals verbrannten Werke in den Mittelpunkt des Gedenkens gestellt werden. Der hallesche Schriftsteller und Literaturkritiker André Schinkel liest in diesem Rahmen ein Programm aus Lyrik und Prosa von Franz Kafka, Nelly Sachs, Thomas Mann, Erich Kästner und Joachim Ringelnatz, die bei der nationalsozialistischen Aktion im Jahr 1933 allesamt für immer vernichtet werden sollten.

Hintergrund
Am 12. Mai 1933 – also vor bald genau 89 Jahren – brannten auf dem Universitätsplatz Bücher. Sie wurden dort nicht zufällig und spontan, sondern im Zuge einer orchestrierten Propagandakampagne nationalsozialistischer Studierender, der sich die Hochschulrektoren, viele Professoren, Studentenverbindungen und sogar Passant:innen vielfach angeschlossen hatten, auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Viele begrüßten die NS-Machtdemonstration gegen die jüdischen, linken, demokratischen oder schlicht abweichenden Autor:innen mit offenen Armen und halfen eifrig mit.