Halle. HAVAG. Noch in diesem Jahr startet die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) gemeinsam mit dem Verein regstrom e.V. den Pilotversuch, ausgewählte Fahrgastunterstände mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Ab 2023 werden dann durch insgesamt fünf PV-Anlagen auf Haltestellendächern jährlich 3,17 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart.
Die HAVAG will sich künftig auch kleinerer, ungenutzter Flächen bedienen, um regenerative Energien zu gewinnen. Dazu zählen Haltestellendächer und Wartehallen mit Glasdächern. Diese Kleinstanlagen leisten ebenfalls einen Beitrag zur Klimaneutralität in Halle (Saale).
Im Rahmen des Programms STADTBAHN Halle gehen im Jahr 2022 zunächst zwei Anlagen in Betrieb: die Haltestellen Bergmannstrost und Wörmlitz (jeweils stadteinwärts). Für 2023 sind drei weitere Pilotanlagen geplant. Im Zuge des Stadtbahnprojektes Böllberger Weg/Südstadtring: die Haltestelle Diesterweg (stadteinwärts) und im Zuge des Stadtbahnprojektes Merseburger Straße Mitte: die Haltestelle Huttenstraße (stadteinwärts). Im Zuge der planmäßigen Erneuerung der Fahrgastunterstände soll die Louise-Otto-Peters-Straße eine Pilot-Solar-Haltestelle werden.
Ziel ist die Erzeugung von regenerativem Strom zur Nutzung für die HAVAG bzw. Rückspeisung in das Stromnetz. Im Rahmen der Pilotvorhaben wird ermittelt, ob ein wirtschaftlicher Anlagenbetrieb möglich ist.
Innovative Technologie wird an fünf Pilothaltestellen erprobt
Zusammen mit einem externen Dienstleister soll zudem eine innovative Technologie erprobt werden, welche die Verwendung eines multifunktionalen Bauelementes für Überdachung und Fassaden mit einem transparenten Glas-Glas Modul (BIPV-Modul eFORM clear) als Haltestellendach ermöglicht. Die Anlagen werden so aufgebaut, dass der Strom vorzugsweise an der Haltestelle für das System der Fahrgastinformationen oder dem Fahrkartenautomaten verwendet wird – je nachdem, was an der Haltestelle vorhanden ist. Die PV-Anlage in einem Dach einer Wartehalle mit vier Segmenten hat eine Leistung von etwa 1,5 Kilowattpeak (kWp). Damit können etwa 1.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr bereitgestellt werden.