Halle. LVwA. Seit der Feststellung des Katastrophenfalls hat der Landkreis Mansfeld-Südharz 36 Hilfeleistungsersuchen an den Katastrophenschutzstab des Landesverwaltungsamtes gerichtet. Auf Grundlage dieser Ersuchen hat das Landesverwaltungsamt bislang 45 Einsatzaufträge erstellt und damit u. a. Fachdienste des Katastrophenschutzes aus den Bereichen Brandschutz, Betreuung sowie Wasserrettung in den Hochwassereinsatz entsendet.
Im täglichen Einsatzwechsel vor Ort erfolgt eine Unterstützung durch Sandsackverbau (Deichsicherung), Sicherstellung der Verpflegung für Einsatzkräfte und Helfer, die wasserseitige Absicherung der Abwehrmaßnahmen und die Bereitstellung von Sandsäcken sowie Feldbetten.
Konkret wurde bislang die Bereitstellung von insgesamt 608.000 Sandsäcke organisiert. Diese wurden vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld und den kreisfreien Städten Halle (Saale) sowie Magdeburg bereitgestellt, zügig verladen und zum Einsatzort nach Mansfeld-Südharz gebracht.
Weiterhin konnte die Anforderung von 200 Feldbetten für die Unterkunft der Bundeswehrsoldaten realisiert werden. Diese wurden sehr zügig durch den Salzlandkreis bereitgestellt.
Die landkreisübergreifende Unterstützung durch Einsatzkräfte erfolgte bzw. erfolgt im täglichen Wechsel durch alle anderen Landkreise und kreisfreien Städte des Landes Sachsen-Anhalt. Dafür hat das Landesverwaltungsamt mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz eine Wocheneinsatzplanung erstellt, um allen am Hochwassereinsatz Beteiligten Planungssicherheit und genügend Vorlaufzeit für die Einsatzvorbereitung zu geben.
Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes: „Ziel ist es zudem, mit diesem Wechselmodell genügend Zeit für die Regeneration der jeweiligen Einsatzkräfte zu gewährleisten. Angesichts der Witterung ist dies eine wesentliche Grundlage für die Sicherstellung der Einsätze vor Ort. Das Zusammenwirken unseres Katastrophenschutzstabes mit den Ämtern Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen sowie den Leitstellen der Landkreise und kreisfreien Städte läuft reibungslos und professionell. Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und insbesondere für die Unterstützung bei der sehr kurzfristigen Bereitstellung von Einsatzkräften in der Silvesternacht und am Neujahrstag. Hier hat sich das im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz seit vielen Jahren gelebte Motto ‘in Krisen Köpfe kennen’ eindrucksvoll bewahrheitet.“
Hintergrund
Aufgrund der Hochwasserlage im Landkreis Mansfeld-Südharz, konkret im Bereich der Talsperre Kelbra und der Helme, hatte der Landkreis am 30.12.2023 um 15.00 Uhr den Katastrophenfall festgestellt. Infolgedessen hat auch das Landesverwaltungsamt einen lageangepassten Katastrophenschutzstab gebildet.
Das Landesverwaltungsamt ist bei Feststellung eines Katastrophenfalls für die Organisation überörtlicher Hilfeleistung zuständig.