Halle. SWH/HAVAG. Im Rahmen des Modellprojekts STADTLand+ startet ein neues extrem flexibles Mobilitätsangebot der Halleschen Verkehrs-AG, das aus der Zukunft des ÖPNV nicht mehr wegzudenken ist: Der „movemix_shuttle“-Service im Paulusviertel und Halle-Ost. Die Verkehrstochter der Stadtwerke Halle möchte in beiden Stadtteilen Erfahrungen sammeln, ob der zeitgemäße flexible On-Demand-Verkehr den Bedürfnissen der Fahrgäste entspricht. Weitere Stadtteile folgen.
Was ist ein On-Demand-Verkehr: Konzept für die Zukunft der Mobilität
On-Demand-Verkehre sind flexible Bedarfsverkehre, die in den ÖPNV integriert werden. Die neueste Angebotsform sind On-Demand-Shuttles, welche die Buchung per App vorsehen. „Sie sind für uns von großer Bedeutung als zeitgemäße Ergänzung zur klassischen ÖPNV-Dienstleistung. Wir vernetzen quasi den klassischen ÖPNV mit einem neuen absolut flexiblen ÖPNV-Service, der weder an Fahrplan noch Linie gebunden ist. Er ist aus der Zukunft der Mobilität nicht mehr wegzudenken und zeichnet den Öffentlichen Nahverkehr der nächsten Jahre aus“, ist Vinzenz Schwarz, Vorstand der Halleschen Verkehrs AG, überzeugt. „Wir holen die Menschen in eine neue Welt hinein.“
Räumliche und zeitliche Flexibilität: Emissionslos, bargeldlos und stresslos
Unter der Marke movemix bringt die HAVAG gemeinsam mit der Stadt Halle, im Rahmen des ÖPNV-Modellprojekts STADTLand+, neue Mobilitätsservices in die Saalestadt. „Flexibilität ist heute wichtiger denn je. Darauf reagieren wir mit unserem neuen Shuttle-Angebot. Wir möchten unseren Fahrgästen eine weitere attraktive Alternative zum privaten Auto bieten, die nachhaltig zugleich ist. Außerdem können wir so hallesche Stadtgebiete durch viele virtuelle Haltepunkte räumlich besser erschließen“, sagt HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz. Die modernen Fahrzeuge sind rein elektrisch betriebene eVitos von Mercedes-Benz.
Wie funktioniert’s?
„Ab Montag, 11. Dezember 2023, sind die On-Demand-Shuttles (movemix_shuttle) in zwei Bediengebieten, im Paulusviertel und in Halle-Ost, als Kleinbusse unterwegs“, sagt Nico Rudolph, Projektleiter des On-Demand-Angebotes der HAVAG. „Vom Senior bis zum Kleinkind können hier ganze Familien einsteigen. Kindersitze für verschiedene Altersgruppen sind vorhanden. Auch Kinderwagen und Rollstühle können mitgenommen werden und mobilitätseingeschränkten Personen wird geholfen.“ Somit wird ab diesem Zeitpunkt auch die Buslinie 27 regulär ab 21 Uhr auf das neue und flexible Angebot umgestellt.
Die Strecken-Buchung und Bezahlung erledigen Fahrgäste ganz unkompliziert mit der neuen Mobilitäts-App für Halle (movemix_app), die die HAVAG gemeinsam mit dem ÖPNV-Softwaredienstleister TAF mobile GmbH aus Jena entwickelte. „Gemeinsam haben wir eine vernetzte Mobilitätslösung von ÖPNV und Sharingdiensten für die Fahrgäste in Halle geschaffen. Mit unserer Partnerschaft können wir einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des ÖPNV und der Mobilitätswende leisten“, sagt Sylvia Lier, Geschäftsleitung TAF mobile GmbH. Die neue App bietet darüber hinaus Auskunft und Ticketing für Bus, Tram und Regionalzüge und wird im kommenden Jahr auch Funktionalitäten integrieren, um Bikesharing (movemix_bike) und Carsharing (movemix_car) nutzen zu können.
Ist kein Smartphone zur Verfügung, kann der Shuttle-Service auch über die Telefonhotline (0345) 5 81 – 56 66 gebucht werden. Das Shuttle ist im Paulusviertel täglich zwischen 5 Uhr und 0 Uhr und in Halle-Ost von Sonntag bis Donnerstag zwischen 21 Uhr und 1 Uhr sowie Freitag und Samstag zwischen 21 Uhr und 4 Uhr verfügbar.
Einsteigen können Nutzerinnen und Nutzer an virtuellen Haltepunkten innerhalb der beiden Stadtteile. Sie sind in der App sichtbar. Durch Eingabe des gewünschten Start- und Ziel-Punktes, schlägt die App den Abholort und Ankunftszeitpunkt vor. Anschließend kann man beides bestätigen und somit das Kleinbus-Shuttle aktiv buchen. Ziele können auch Umsteigehaltestellen der Straßenbahn, der S-Bahn und der Fernzüge sein, um von dort aus weiterzureisen. Buchen andere Fahrgäste eine ähnliche Strecke zu einer ähnlichen Zeit, wird eine gemeinsame Strecke ermittelt. Bei der anschließend gemeinsamen Fahrt wird CO2 gespart.
Übrigens:
Auch mit vorhandenen Deutschlandtickets, ÖPNV-ABOs, Semestertickets und Schülerzeitkarten kann das Shuttle genutzt werden. Ebenso sind Papiertickets mit Gültigkeit in der Tarifzone 210 (Halle) nutzbar.
Ziel von STADTLand+ ist es, CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein multimodales Angebot nachhaltig zu reduzieren. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms “Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.