Bereits 199 Menschen im Jahr 2022 ertrunken

Wasserwacht
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DLRG. Bad Nenndorf. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 sind mindestens 199 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Das sind 15 Personen mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Das gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bekannt.

Die Mehrzahl aller Unfälle ereignet sich weiterhin im Binnenland an zumeist unbewachten Gewässern. In Freigewässern wie Flüssen und Seen ertranken 180 Menschen, das entspricht 90 Prozent der Fälle. 

„Wir appellieren an die Vernunft der Menschen, nicht in völlig unbeaufsichtigten Seen und schon gar nicht in Flüssen schwimmen zu gehen. Wenn dort etwas passiert, ist die Aussicht auf lebensrettende Hilfe oft gleich null“, so Ute Vogt.

Vier von fünf Opfern sind männlich. 44 Prozent der Verunglückten waren älter als 50 Jahre, zehn Opfer waren Kinder im Vor- und Grundschulalter.

Grafik: DLRG

Den Blick in die Zukunft gerichtet, befürchtet DLRG Chefin Ute Vogt, dass die Sicherheit an den Gewässern leiden könnte. Während der Pandemie haben viel weniger Kinder als üblich das Schwimmen gelernt und es wurden nur halb so viele Rettungsschwimmer ausgebildet wie in normalen Jahren. Im Ergebnis suchten viele Freibäder vergeblich Personal für die Badeaufsicht und auch der DLRG fiel die Besetzung der Stationen an Nord- und Ostsee vor den Sommerferien deutlich schwerer als gewöhnlich. Vogt: „Sowohl in der Schwimm- als auch in der Rettungsschwimmausbildung sind weitere große Anstrengungen nötig, um das Verlorene aufzuholen.“