Schwächung der Universität schwächt Halle (Saale) und eine ganze Region
Halle. Verwaltung. Vor dem Hintergrund der Spar- und Strukturdebatte, die gegenwärtig um die Martin-Luther-Universität geführt wird, appelliert Bürgermeister Egbert Geier erneut an die Verantwortlichen im Land Sachsen-Anhalt und der Universität.
Bürgermeister Egbert Geier: „Ich appelliere an die Verantwortlichen in Land und Universität alles dafür zu tun, die hallesche Hochschule zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Das geht nur, wenn Kräfte gebündelt und Strukturen mit Augenmaß optimiert werden sowie wenn die Finanzierung auskömmlich ist. Die geplanten finanziellen und personellen Einschnitte würden die Stadt Halle (Saale) und die gesamte Region wirtschaftlich erheblich schwächen. Gerade in Zeiten des Strukturwandels müssen wir den Fokus auf Forschung und Wissenschaft legen. Sie schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Halle eine moderne und dynamische Stadt bleibt. Ich sehe deshalb auch das Land in der Pflicht. Die MLU darf nicht im Regen stehen gelassen werden.“
In Zeiten des Struktur- und Klimawandels an der Ausbildung junger Menschen für wissensbasierte und hoch anspruchsvolle Berufe zu sparen zu wollen, sei das völlig falsche Signal. „Bei Forschung und Wissenschaft zu sparen ist widersinnig und kontraproduktiv. Es konterkariert zudem die Aussagen, die sich das Land in seiner Bildungs- und Wissenschaftspolitik seit Jahren auf die Fahnen schreibt – nämlich Bildung und ihre Strukturen zurecht als die beste Investition in die Zukunft fördern zu wollen. Nunmehr passiert das Gegenteil. Der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Halle (Saale) ist ohne eine starke und dynamische Universität undenkbar. Jeder Euro, der in Bildung investiert wird, zahlt sich zig-fach aus. An dieser Wahrheit kommt niemand vorbei“, so Bürgermeister Geier weiter.
Die Martin-Luther-Universität ist einer der wichtigsten Partner für die Gestaltung, Entwicklung und Zukunftsfähigkeit der Stadt Halle (Saale). Die Hochschule ist Motor einer gesunden sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region, zieht junge Menschen und Familien in die Stadt und steht für hochqualifizierte und gute bezahlte Arbeitsplätze. Die jährlichen Umsätze, die unter anderem Studierende und Beschäftigte der Universität allein in Halle (Saale) generieren, betragen mehr als 230 Mio. Euro. Die Höhe der Einkommen, die durch die Universität entstehen, beträgt rund 137 Mio. Euro pro Jahr. Rund 3.000 Menschen haben an der Universität ihren Arbeitsplatz, rund 20.000 Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben.
Bürgermeister Egbert Geier: „Die Stadt Halle hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere mit ihren Leuchttürmen Martin-Luther-Universität und Technologiepark Weinberg Campus zu einem der besten und attraktivsten Studien- und Forschungsstandorte Ostdeutschlands entwickelt. Dies darf nicht durch eine Sparpolitik gefährdet werden. Daher appelliere ich an alle Akteure, eine konstruktive, ausgewogene und verhältnismäßige Lösung zu finden. Diese muss auch die hohe Relevanz der halleschen Universität für die Entwicklung der Stadt Halle (Saale) berücksichtigen. Die Stadt wird die Lösungssuche nach Kräften unterstützen und steht als Partner zur Verfügung.“