Bonn. Telekom. Die Telekom hat heute bundesweit die Münzzahlung an Telefonzellen eingestellt. Ende Januar wird dann auch die Zahlungsfunktion mittels Telefonkarten und somit der gesamte Telekommunikationsdienst an den Telefonsäulen bzw. -häuschen eingestellt. Im Anschluss beginnt dann der Abbau der Stelen, der voraussichtlich bis Anfang 2025 abgeschlossen ist. In Absprache mit den Gemeinden nutzt die Telekom rund ein Viertel der Standorte für die Verbesserung des örtlichen Mobilfunks ohne öffentliche Telefoniefunktion weiter. Sie baut die Standorte mit so genannten Small Cells um. Das sind kleine Antennen, die Mobilfunksignale verstärken und damit den Mobilfunk weiter verbessern.
Telefonzellen seit 1881 im Einsatz
Die allererste Telefonzelle, der sogenannte Fernsprechkiosk, wurde übrigens 1881 in Berlin aufgestellt. Noch in den 1990er-Jahren waren die in der Regel gelben Häuschen aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Über 160.000 Telefone standen nicht nur in stark belebten Einkaufsstraßen oder Bahnhöfen. Sie waren auch in reinen Wohngebieten und selbst am eher abgelegenen Waldrand zu finden. Wer zuhause kein eigenes Telefon besaß oder gerade unterwegs war, nutzte die öffentlichen Fernsprecher.
Mobiltelefon löste Telefonzelle ab
Spätestens zur Jahrtausendwende hat das Mobiltelefon seinen Siegeszug angetreten und seitdem die weit überwiegende Gunst der Telefonierenden. Bereits vor zwanzig Jahren hatten zwei von drei Menschen ihre „persönliche Telefonzelle“ immer dabei. Gespräche über die öffentlichen Fernsprecher wurden seltener und deren Betrieb zunehmend unrentabel. Von Warteschlangen gab es selbst in den Einkaufsstraßen keine Spur mehr. In Absprache mit den Gemeinden baut die Telekom seit Jahrzehnten Häuschen ab, wenn sie die Bevölkerung nicht mehr nutzt. Mehr als 90 Prozent der ehemals über 160.000 öffentlichen Telefone sind bereits aus dem Stadtbild verschwunden, weil sie niemand mehr genutzt hat. Verblieben sind noch rund 12.000 öffentliche Telefone, die nun ebenfalls abgeschaltet werden.