Pilotprojekt: Virtual-Reality-Brillen bei der Landespolizei

VR-Brille bei der Landespolizei. Foto: Polizei LSA.

Magdeburg. MI. Die Landespolizei Sachsen-Anhalt testet seit einigen Monaten den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen) zur polizeilichen Verkehrsprävention. Ziel des Pilotprojekts ist es, Verkehrsteilnehmende auf innovative Art für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren sowie die Unfallzahlen und dadurch das Unfallrisiko zu senken. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang konnte sich bei der heutigen Verkehrspräventionsveranstaltung am Hegel‑Gymnasium in Magdeburg selbst ein Bild von der modernen Technik und deren Anwendungsmöglichkeiten machen.

„Um die Sicherheit auf Sachsen-Anhalts Straßen weiter zu erhöhen, setzt die Landespolizei auf modernste Technik. Mit den VR‑Brillen können vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bzw. Fahranfängerinnen und Fahranfänger direkt erreicht werden. Es ist beeindruckend zu sehen, wie junge Menschen auf digitale, leicht handhabbare, intuitive und zugleich risikofreie Angebote reagieren. Das eigene Erleben in der virtuellen Welt regt zum Nachdenken an und schärft so das Bewusstsein für sicheres, vorausschauendes und rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr.“, so Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.

Mit den VR‑Brillen werden Gefahrensituationen im Straßenverkehr wie beispielsweise das Abbiegen, Überholen oder zu geringer Abstand optisch simuliert. Die Teilnehmenden tauchen mit den Brillen virtuell in den Straßenverkehr ein, ohne sich tatsächlich in Gefahr zu begeben. Durch das intensive Erleben spezifischer Gefahrensituationen kann ein hoher Lerneffekt erzielt werden, der sich positiv auf die reale Teilnahme am Straßenverkehr auswirken kann. Zudem wird durch einen Perspektivwechsel das gegenseitige Verständnis von Menschen, die sich auf unterschiedliche Art im Straßenverkehr bewegen, füreinander gefördert.

Gegenwärtig stehen der Landespolizei 9 VR‑Brillen zur Verfügung. Mit den fünf dazugehörigen Beamern, die das Handeln der Anwender im virtuellen Raum sichtbar machen, wurden rund 5.000 Euro investiert.

Hintergrund
Die VR-Brillen erzeugen eine computergenerierte, künstliche Welt, in der sich die Teilnehmenden in Echtzeit bewegen. Für den Einsatz der VR-Brillen nutzt die Landespolizei Sachsen-Anhalt die VR‑Anwendung #AUGENBLICKWINKEL360 der Bundesanstalt für Straßenwesen. Derzeit können 13 Filme mit unterschiedlichen Gefahrensituationen zwischen PKkw- und Radfahrenden genutzt werden.

Die VR-Brillen sind für jede Alters- und Zielgruppe geeignet und ergänzen das Spektrum der polizeilichen Verkehrsprävention. Sie werden landesweit bei verschiedensten Präventionsveranstaltungen zum Einsatz kommen.