Für jeweils 7.000 Euro
Halle. BPOLI. Am Donnerstag, den 6. Januar 2022 wurde die zuständige Bundespolizeiinspektion Magdeburg gegen 16:00 Uhr durch die Leitstelle der PI Halle über eine erneute Lkw-Schleusung in Sachsen-Anhalt unterrichtet. Hierbei handelt es sich um die erste Behältnisschleusung im neuem Jahr. Zuvor hatte sich der betroffene Lkw-Fahrer, ein 34-jähriger Rumäne, bei der Landespolizei gemeldet.
Er befand sich auf dem Rasthof Halle-Tornau, an der BAB 14 und bemerkte zwei Personen auf der Ladefläche seines Lkw. Streifen der Landes- und Bundespolizei stellten zwei Afghanen im Alter von 17 und 18 Jahren fest. Die geschleusten Personen konnten keine aufenthaltslegitimierenden Papiere vorweisen. Zuständigkeitshalber übernahm die Bundespolizei den Sachverhalt. Die beiden Geschleusten und der Lkw-Fahrer wurden mit Unterstützung der Landespolizei zum Bundespolizeirevier Halle gebracht.
Es erfolgten Corona-Schnelltests, welche negativ ausfielen. Die Afghanen wurden u. a. registriert und vernommen. Hierbei sagten sie aus, für die Schleusung jeweils 7.000 Euro gezahlt zu haben. Ihre Reiseroute führte sie über die Türkei nach Bulgarien, Serbien und Rumänien. Dort wurden sie durch einen Schleuser auf den Lkw gesetzt. Dieser fuhr dann von Ungarn über die Slowakei nach Tschechien und reiste nach Deutschland ein.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde wurde der 18-Jährige an die Landeserstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet. Der Minderjährige wurde an den Kinder- und Jugendnotdienst überstellt. Dem Lkw-Fahrer konnte zunächst nicht nachgewiesen werden, dass er von seiner zusätzlichen Fracht wusste. Er wurde nach Abschluss aller polizeilicher Maßnahmen zu seinem Fahrzeug zurückgebracht, wo er seine Fahrt fortsetzen konnte. Die Bundespolizei hat zwei Ermittlungsverfahren wegen der unerlaubten Einreise in das Bundesgebiet sowie ein weiteres Verfahren wegen der Schleusung eröffnet.