Pro-Kopf-Arbeitszeit betrug 1.360 Stunden im Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt

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Halle. StatLa. In Sachsen-Anhalt wurden 2022 von den 994.700 Erwerbstätigen (Jahresdurchschnitt) insgesamt 1.353 Mio. Arbeitsstunden geleistet, das waren 32,4 Mio. Stunden weniger als im Vorjahr. Damit sank die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit um 35 Stunden auf 1.360 Stunden.

Wie das Statistische Landesamt nach neuesten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ mitteilt, verringerte sich das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am Arbeitsort umfasst, gegenüber 2021 um 2,3 % (2021: +0,9 %). Die Zahl der Erwerbstätigen nahm 2022 gegenüber dem Vorjahr um 1.600 Personen (+0,2 %).

Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit je erwerbstätige Person sank in Sachsen-Anhalt2022 von 1.395 Stunden auf 1.360 Stunden (Bundesdurchschnitt: 1.341 Stunden). Verursacht wurde dieser Rückgang u. a. durch die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung bei gleichzeitiger Abnahme der Vollzeitbeschäftigung sowiedurch einen stark erhöhten Krankenstand. Zudem standen 2 Arbeitstage weniger zur Verfügung. Je nach Stellung im Beruf gab es erhebliche Unterschiede bei der Pro-Kopf-Arbeitszeit: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten 2022 durchschnittlich 1.318 Stunden, die Selbstständigen und mithelfendenFamilienangehörigen dagegen 1.855 Stunden.

Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden entwickelte sich in fast allen Wirtschaftsbereichen rückläufig. Die größten Rückgänge verzeichneten das Baugewerbe (-4,4 %) und das Verarbeitende Gewerbe (-3,9 %). Nur der Bereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (+0,5 %) hatte einen Zuwachs.

Die meisten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person wurden im Baugewerbe mit 1.532 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 1.520 Stunden geleistet. Am kürzesten war die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1.320 Stunden), in denen Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.

Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern. Die verschiedenen regionalen und strukturellen Pro-Kopf-Arbeitszeiten sind somit kein Maßstab der Intensität und Qualität der verausgabten Arbeitszeit.